Seit einigen Wochen ist Christian Pander beim SC Preußen Münster in beratender Funktion tätig - ohne jedoch ein offizielles Amt zu bekleiden. Aber der nur einen Kilometer vom Preußen-Stadion entfernt lebende ehemalige Schalker Bundesligaprofi möchte mithelfen, die Preußen in eine gute Zukunft zu führen.
In der A-Jugend wechselte der heute 39-Jährige aus der Jugendabteilung des SCP in die Knappenschmiede der Königsblauen und schaffte dort den Durchbruch. Klar, dass sich der frühere Linksverteidiger das Spiel seiner beiden ehemaligen Vereine nicht entgehen lassen wollte. Dabei sei er eigentlich gar kein Stadiongänger. In die Arena gehe der ehemalige Nationalspieler, der 2007 mit dem 2:1- Siegtreffer im Wembley-Stadion mit seiner berühmten linken Klebe auch im DFB-Trikot einen bleibenden Eindruck hinterließ, im Schnitt nur noch einmal im Jahr. Meistens, wenn der S04 sein Ehemaligentreffen veranstaltet. Dennoch habe er sich gefreut „wie ein kleines Kind, dass wir wieder aufgestiegen sind.“
Zu Preußen Münster hingehen gehe er wegen der räumlichen Nähe recht regelmäßig. „Ich habe ja eine Verbindung zu beiden Vereinen, deswegen lag es nahe, sich das am Samstag mal anzuschauen“, sagte er dem RevierSport. „Ich habe aber auch mit anderen Bedingungen gerechnet, das muss ich ehrlich sagen. Ich habe schon vor dem Spiel überlegt, ob ich mich nicht aufs mit dem Auto auf das Parkhaus stelle oder ins Parkhaus.“ Vom angrenzenden Arena-Parkhaus hat man einen zwar weiten, aber durchaus relativ freien Blick auf das Parkstadion.
Nach einer knappen halben Stunde war das Vergnügen aber bereits wieder beendet. Für den Abbruch hatte er aber vollstes Verständnis. „Ich habe ja schon vor dem Spiel gehört, dass es dieses Gewitter-Warnsystem hier gibt. Und wenn es so etwas gibt, dann muss man sich natürlich auch daran halten.
.Da ist – auch aufgrund des knappen zweiten Platz in der letzten Saison – eine Euphorie entstanden. Der Verein und die Stadt Münster mit inzwischen 320.000 Einwohnern haben definitiv mindestens Drittligafußball verdient
Christian Pander
Zusammen mit Münsters Geschäftsführer Peter Niemeyer und Aufsichtsratsmitglied Christoph Mangelmans hatte er sich bei dem einsetzenden Platzregen mit vielen weiteren Personen in einen Aufenthaltsraum zurückgezogen. Obwohl Pander, dem eine noch größere Karriere wegen Knieproblemen verwehrt blieb, im Profifußball eigentlich alles erlebt hat, war der Abbruch auch für ihn Neuland: „Ich hatte mal ein Spiel, dass unterbrochen, aber ich kann mich nicht daran erinnern, dass mal ein Spiel abgebrochen wurde.“ Kurios sei hingegen sein erstes Bundesligaspiel überhaupt für den S04 gewesen, dass damals wegen eines technischen Defekts in einem Flutlichtmasten aufgrund eines Stromausfalls im Bremer Weserstadion erst Stunden später begann.
Mehr Gedanken macht er sich aber aktuell um Preußen Münster: „Die ganze Region und die ganze Stadt fiebert mit dem SCP“, sagte Pander. „Da ist – auch aufgrund des knappen zweiten Platz in der letzten Saison – eine Euphorie entstanden. Der Verein und die Stadt Münster mit inzwischen 320.000 Einwohnern haben definitiv mindestens Drittligafußball verdient.“ Woran man noch arbeiten müsse, sei die Stadionstruktur, die noch verbessert werden müsse. Aber da sei man dran.