Cool, cooler, Münster! Preußen Münster hat sich am Sonntag durch ein klares 3:0 (1:0) bei Rot-Weiß Oberhausen die Tabellenführung in der Regionalliga West zurückgeholt. Anschließend feierte das Team ausgelassen mit den mehr als 3.000 mitgereisten Fans. Sogar Trainer Sascha Hildmann, der Besuch von drei Freunden im Stadion Niederrhein hatte, ließ sich danach zu einem kurzen Tänzchen hinreißen. Dann aber hatten sich Trainer und Spieler sofort wieder im Griff. Mit nun 80 Punkten liegt Münster weiterhin zwei Zähler vor Rot-Weiss Essen und hat drei Spieltage vor Schluss beste Karten auf den Aufstieg. „Alles in allem habe ich eine sehr, sehr gute Leistung meiner Mannschaft gesehen. Ich habe ein Top-Auswärtsspiel gesehen. Ich habe tolle Fans gesehen, die uns hier fantastisch unterstützt haben“, bilanzierte Hildmann nach dem Spiel.
Alle, die gedacht haben, seine Mannschaft würde gegen die Top-Teams Fortuna Köln und Oberhausen Federn lassen, sahen sich eines Besseren belehrt. Auch die Tatsache, dass Essen bereits am Freitag mit einem 3:0 gegen Lotte vorgelegt hat, konnte die Hildmann-Truppe nicht nervös machen. „Wir haben eine Mannschaft, die intakt ist und haben eine hervorragende Ersatzbank. Was die gebracht haben, nachdem sie hereingekommen sind, war bemerkenswert. Von mir gibt es von daher ein ganz großes Lob und Kompliment.“
Das machen wir schon die ganze Zeit. Ganz sachlich und sauber weiterarbeiten
Sascha Hildmann
Den nun zwangsläufig stärker werdenden Druck mit dem Verfolger aus Essen im Nacken wolle man weitestgehend nicht an sich heranlassen. „Wir lassen da keine Luft dran. Wir konzentrieren uns komplett auf uns. Wir nehmen das wahr, aber wir wissen auch, dass wir komplett im Fokus bleiben müssen“, sagte der SCP-Trainer. „Wir versuchen diesen Druck in positive Energie umzuwandeln. Wir bauen wenig Druck auf.“ Das hat funktioniert. Jules Schwadorf (21.), Henok Teklab (75.) und Deniz Bindemann (80.) holten den nächsten Dreier für den SCP im Stadion Niederrhein.
Das Wort Aufstieg nimmt Hildmann weiter nicht in den Mund: „Das machen wir schon die ganze Zeit. Ganz sachlich und sauber weiterarbeiten. Das ist das beste, was man machen kann.“ Er fügte auf Nachfrage hinzu: „Was dann wann so kommt, keine Ahnung.“
Auch Torwart Maximilian Schulze Niehues warnt: „Wir haben ein sehr gutes Spiel gezeigt und verdient in Oberhausen gewonnen. Aber wir haben noch drei brutal schwere Spiele vor der Brust, die wir absolut seriös angehen müssen und auch wollen.“ Natürlich schaue man auch nach Essen: „Jeder nimmt das irgendwie wahr und verfolgt das gerade. Aber jedem ist bewusst, dass wir die Spiele von Essen nicht beeinflussen können. Wir können nur unsere Leistung beeinflussen.“
Mit dieser Einstellung wolle man nun auch in die restlichen drei Spiele gegen den KFC Uerdingen, beim SC Wiedenbrück und gegen den 1. FC Köln II gehen. Nun liegt der Druck also wieder bei Rot-Weiss Essen. „Das weiß ich persönlich nicht, wie das bei Essen ankommt“, orakelte Schulze Niehues. Aber ein Ausrufezeichen im Aufstiegskampf habe man gesetzt: „Ja, das kann man so stehen lassen.“