Zehn Spiele, acht Niederlagen, ein Sieg, ein Remis: Der Bonner SC hat in der Regionalliga West einen absoluten Fehlstart hingelegt. Präsident Dirk Mazurkiewicz findet im RevierSport-Interview deutliche Worte und fordert eine schnelle Verbesserung der sportlichen Situation.
Acht Niederlagen aus zehn Spielen: Dirk Mazurkiewicz, was ist nur los mit dem Bonner SC?
Dirk Mazurkiewicz: "Wir schießen einfach zu wenige Tore. Wir haben keine breite Offensive. Nach dem Kreuzbandriss von Enzo Wirtz ist uns auch noch der Spieler ausgefallen, der Tore vorbereiten und auch einige schießen sollte. Es ist eine schwierige Situation. Zudem hatten wir aber auch bislang viele Gegner von oben. Eigentlich waren nur Oberhausen und Münster aus der ersten Hälfte noch nicht dabei. Das Programm der zweiten Hinrunden-Hälfte sieht für uns angenehmer aus. Zumindest vom Papier her."
Womit waren Sie denn bislang überhaupt nicht zufrieden?
"Wenn wir in Rückstand geraten, dann gefällt mir die Reaktion nicht. Damit bin ich nicht zufrieden. Da muss mehr kommen. Die Leistungsträger müssen mehr Verantwortung tragen. Da muss ein Ruck durch die Mannschaft gehen, das passiert nicht. Ich hoffe, dass wir schon bald eine Verbesserung sehen. Jetzt kommen mit Homberg und Lotte zwei Spiele, in denen wir alle gefragt sind."
Also darf der Trainer weitermachen?
"Ja, es gibt bei uns keine Trainerfrage. Die hat sich zumindest bisher nicht gestellt. Es wäre völlig unfair gegenüber Björn Joppe, wenn wir uns jetzt Gedanken um seine Position machen würden. Denn wie gesagt: Die Gegner waren von einem anderen Kaliber und zudem haben wir einige Verletzungssorgen."
Trotzdem: Der Bonner SC wollte in dieser Saison anders, besser auftreten?
"Das ist auf jeden Fall richtig! Wir wollten uns schon in Richtung sicheres Mittelfeld orientieren und nichts mit dem Abstieg zu tun haben. Jetzt sind wir wieder mittendrin in der Verlosung. Das wollen wir in den nächsten Wochen ändern."
Wie wichtig ist der Regionalliga-Verbleib für einen Klub wie den Bonner SC?
"Sehr wichtig! Wir sind fast zwei Jahre mit einem blauen Auge durch die Corona-Krise gekommen. Wir konnten sogar einige Sponsoren dazugewinnen. Das war schon eine tolle Unterstützung seitens der Sponsoren. Wir gehören auch nicht zu den Armenkindern der Liga. Das muss man auch ehrlich zugeben. Umso mehr haben wir uns sportlich positivere Schlagzeilen gewünscht. Die Liga ist sehr attraktiv und wir wollen diese Klasse unbedingt halten."