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Uhlig über Zuschauer-Schwund, BVB II und den Start

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RWE: Uhlig über Zuschauer-Schwund, BVB II und den Start
Foto: Vladimir Wegener
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In der Fußball-Regionalliga West trifft Rot-Weiss Essen am Freitag (19.30 Uhr, RevierSport-Liveticker) auf den VfB Homberg. RS hat vor dem Spiel mit dem RWE-Boss gesprochen.

Marcus Uhlig, das zweite Freitagabendspiel der Saison steht bevor: Wird es den ersten rot-weissen Sieg unter Flutlicht geben?

Wir haben zuletzt in Wuppertal und gegen Fortuna Köln zweimal gut gespielt und gewonnen. Ich hoffe, dass uns beides am Freitag gegen Homberg ebenfalls gelingen wird.

7.500 Zuschauer gegen Straelen und 7.500 Fans gegen Fortuna Köln: Wie viele dürfen denn am Freitag ins Stadion und mit was für einer Kulisse rechnen Sie?

Wir dürfen das Stadion zur Hälfte befüllen, also bis zu 10.000 Zuschauer reinlassen. Die Anordnung der Plätze im Schachbrettmuster ist aufgehoben, die Leute können also größtenteils wieder ihre gewohnten Plätze einnehmen. Mit Blick auf den überragenden Dauerkarten-Verkauf in diesem Sommer und den bisherigen Vorverkauf rechne ich schon mit etwa 9.000 Zuschauern gegen Homberg.

All die Entartungen und Absurditäten, die sich der ganz große Fußball – Stichwort Überkommerzialisierung – seit Jahren leistet und die zum Teil auch in der Corona-Pandemie zu beobachten waren, tragen sicherlich nicht dazu bei, ein regelmäßig ausverkauftes Fußballstadion wieder zu einer Selbstverständlichkeit werden zu lassen.

Marcus Uhlig

Glauben Sie, dass es im Jahr 2021 noch eine ausverkaufte oder zumindest eine sehr volle Hafenstraße geben wird?

Ich gehe davon aus, dass die Begrenzung auf 10.000 Zuschauer vorerst weiter Bestand haben wird. Nach jeweils 7.500 Zuschauern in den ersten beiden Heimspielen erhoffe ich mir nun eine kontinuierliche Steigerung. Ab Freitag bieten wir erstmalig nach langer Zeit wieder Tickets am Spieltag – also an den Tageskassen - an, man kann also auch wieder als Kurzentschlossener am Abend zur Hafenstraße kommen. Voraussetzung ist und bleibt natürlich der 3G-Nachweis beim Stadionzutritt. Gegen Schalke zum übernächsten Heimspiel würde ich mir wünschen, dass wir an der 10.000er Grenze kratzen. Und danach kommt Rot-Weiß Oberhausen, spätestens bei diesem Derby bin ich sehr optimistisch, dann mit 10.000 Zuschauern eine „Corona-ausverkaufte“ Hafenstraße vermelden zu können.

Von der Bundesliga bis zu den Regionalligen ist aktuell zu beobachten, dass die zur Verfügung stehenden Karten nicht immer vergriffen werden. Wie erklären Sie sich dieses neue Phänomen? Muss man sich um das Erlebnis Live-Fußball im Stadion etwa Sorgen machen...

Ich habe schon mehrmals betont, dass ausverkaufte Stadien keine Selbstverständlichkeit, kein gottgegebenes Recht der Profivereine sind. Der Fußball muss sich nach 18 Monaten massiver Corona-Einschränkungen die Zuschauer wieder zurückerobern. An dem einen Standort wird das schwieriger, an dem anderen vielleicht etwas einfacher. Aber in keinem Fall wird die Stadion-Auslastung ein leichtes Spiel oder gar ein Automatismus.

Wo sehen Sie die Gründe dafür, dass die Zuschauer das Interesse am Stadionbesuch etwas verloren haben?

Dafür gibt es verschiedene Gründe: manche sind genervt von den nach wie vor geltenden Einschränkungen im Vergleich zu „vor-Corona“, manche haben nach wie vor Angst oder Bedenken, Orte mit vielen Menschen aufzusuchen, die relativ eng beisammen sitzen oder stehen, manche bleiben weg, weil sie die Meinung „entweder alle – oder keiner“ vertreten. Und dann gibt es sicherlich auch Menschen, die sich mittlerweile an TV-Übertragungen gewöhnt haben. Ich weiß nicht, ob wir uns Sorgen machen müssen. Aber der Profi-Fußball muss sich in jedem Fall Gedanken machen, wie er die Massen zurückerobern kann. All die Entartungen und Absurditäten, die sich der ganz große Fußball – Stichwort Überkommerzialisierung – seit Jahren leistet und die zum Teil auch in der Corona-Pandemie zu beobachten waren, tragen sicherlich nicht dazu bei, ein regelmäßig ausverkauftes Fußballstadion wieder zu einer Selbstverständlichkeit werden zu lassen.

RWE ist schon ein ganz besonderer Verein mit einer ganz besonderen, ganz eigenen Mentalität und auch Loyalität in unserem großen Umfeld. Wir haben es bislang zusammen mit unseren vielen Fans sehr gut hinbekommen, die Corona-Krise gemeinsam zu meistern.

Marcus Uhlig

Wie stolz sind Sie darauf, dass RWE dieses Problem nicht besitzt?

In Ansätzen war und ist ja auch bei RWE zu beobachten, dass manche Leute einfach noch zögerlich sind. Andererseits: RWE ist schon ein ganz besonderer Verein mit einer ganz besonderen, ganz eigenen Mentalität und auch Loyalität in unserem großen Umfeld. Wir haben es bislang zusammen mit unseren vielen Fans sehr gut hinbekommen, die Corona-Krise gemeinsam zu meistern. Dafür kann man unseren Leuten nicht oft genug danken. Im Übrigen sind wir – also die GVE als Stadionbetreiber zusammen mit uns als Veranstalter – behördlicherseits bislang häufig gelobt worden für unser Organisations- und Hygienekonzept während der Corona-Pandemie. Und dazu zählt auch das größtenteils vernünftige und disziplinierte Verhalten unserer Zuschauer bei den Heimspielen. Wir sind noch relativ weit entfernt von der alten Normalität, aber ich bin froh und – ja – auch ein bisschen stolz darauf, dass sich zumindest weder eine gewisse Stabilität anbahnt. Wenn wir es schaffen, unter den aktuellen Bedingungen konstant zwischen 9.000 und 10.000 Zuschauer an der Hafenstraße zu begrüßen, wäre schon viel geschafft.

Zurück zum Sport: Wie zufrieden sind Sie nach vier Spielen?

Neun Punkte aus vier Spielen ist ein ordentlicher Start. Natürlich waren wir alle ein Stück weit ernüchtert nach dem Straelen-Spiel. Aber wie wir danach die Schub-Umkehr hinbekommen haben, finde ich schon gut. Zwischen den beiden Heimspielen gegen Straelen und Fortuna Köln lagen nur neun Tage. In diesen Tagen haben wir die ganze Bandbreite dessen erlebt, was RWE ausmacht: von „zu Tode betrübt“ bis „himmelhoch jauchzend“. Sicherlich beflügelt durch den Sieg in Wuppertal, waren unsere Mannschaft und das ganze Stadion gegen Köln über 90 Minuten eine Einheit und haben das Spiel gemeinsam mit viel Leidenschaft und Bedingungslosigkeit umgebogen und am Ende gewonnen. Das waren für mich 90 Minuten Hafenstraße pur, mit allem was dazu gehört.

Zum Spitzenspiel am kommenden Dienstag in Münster hat RWE nur 800 Karten erhalten. Da gehen viele interessierte Fans leer aus. Ist da nichts mehr zu machen?

Das Stadion in Münster ist aufgrund der aktuellen Corona-Schutzverordnung auf maximal 7.500 Zuschauer limitiert. Da finde ich ein bereit gestelltes Gäste-Kontingent von 800 – also mehr als zehn Prozent - absolut in Ordnung. Ich bin mir ganz sicher, dass die Preußen am Dienstag dann „Corona-ausverkauft“ vermelden werden.

Wenn Sie sehen, wie gut Borussia Dortmund II in Liga drei zurechtkommt, tut Ihnen der so knapp verpasste Aufstieg umso mehr weh?

„Weh tun“ ist der falsche Ausdruck. Wir haben die Saison 2020/2021 intensiv aufgearbeitet und damit für uns auch abgehakt. Das gilt auch für mich persönlich. Natürlich verfolge ich die 3. Liga sehr aufmerksam und bekomme damit auch mit, wie unser Rivale aus der letzten Saison in die Saison gestartet ist. Dafür muss man dem BVB sicherlich Respekt zollen.

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15 Rot-Weiss Essen 13 4 3 6 19:23 -4 15
16 SC Verl 13 3 5 5 16:21 -5 14
17 Hannover 96 II 13 3 3 7 16:20 -4 12
Pl. Mannschaft Sp g u v Tore Diff Pkt.
12 Waldhof Mannheim 6 3 1 2 10:7 3 10
13 Alemannia Aachen 7 2 4 1 7:5 2 10
14 Rot-Weiss Essen 7 3 1 3 11:10 1 10
15 Erzgebirge Aue 7 3 1 3 10:11 -1 10
16 1. FC Saarbrücken 6 2 2 2 6:5 1 8
Pl. Mannschaft Sp g u v Tore Diff Pkt.
13 Waldhof Mannheim 7 1 4 2 6:7 -1 7
14 FC Ingolstadt 04 6 1 2 3 14:16 -2 5
15 Rot-Weiss Essen 6 1 2 3 8:13 -5 5
16 Borussia Dortmund II 6 1 1 4 11:16 -5 4
17 Hansa Rostock 6 1 1 4 4:10 -6 4

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