Alexander Voigt hat 79 Bundesliga-, 209 Zweitliga-, 57 Drittliga-, 30, Viertliga- und 17 Eredivisie-Spiele in seiner Karriere bestritten. Der heute 43-Jährige war zweifelsohne ein erfolgreicher Profi. Vor allem die Fans des 1. FC Köln werden sich gerne an den gebürtigen Kölner erinnern.
Seit 2014 versucht Voigt, der die A-Lizenz besitzt, auch als Trainer Fuß zu fassen und erfolgreich zu sein. Das ist ihm bislang weniger gelungen. Er arbeitete bislang als Assistent beim FC Viktoria Köln, Fortuna Sittard und den Sportfreunden Siegen. Chefcoach war er beim TV Herkenrath (39 Spiele, Punkteschnitt von 1,97 Zählern pro Partie), der SSVg Velbert (44, 1,61) und zuletzt zweimal - von Oktober 2019 bis Januar 2020 (7, 0,86) sowie Juli 2020 bis Dezember 2020 (16, 0,94) - beim Wuppertaler SV. Nach seiner Entlassung am 3. Dezember 2020 ist er nach mehr als einem halben Jahr wieder bereit für einen neuen Job.
RevierSport hat mit Alexander Voigt gesprochen.
Alexander Voigt über...
seine beiden letzten Amtszeiten beim Wuppertaler SV: "Im Oktober 2019 bin ich zum WSV gegangen, um meinem Kumpel Karsten Hutwelker zu helfen. Das war ein Freundschaftsdienst. Ich habe die Situation aber unterschätzt. Ich wusste zwar, dass die Mannschaft nicht gut zusammengestellt wurde und sich im Abstiegskampf befindet, doch es war schwieriger als gedacht. Das zweite Mal hat mich Thomas Richter angesprochen und mich gefragt, ob ich mir das noch einmal vorstellen könnte. Ich bin in mich gegangen und habe für mich entschieden, alles zu versuchen, um die erste, kurze Amtszeit beim WSV zu korrigieren, um es besser, erfolgreicher zu machen. Leider standen auch schon 16, 17 Spieler unter Vertrag als ich kam. Später kamen noch Kaliber wie Kevin Pries Rodrigues oder Marco Königs hinzu. An den ersten vier Spieltagen saßen bei mir aber vier U19- Spieler, Stand-By-Spieler Daniel Grebe und der lange verletzte Viktor Maier auf der Bank. Das Spielermaterial war überschaubar. Der Druck des Abstiegskampfes für die Mannschaft teils zu groß. Im Winter musste ich leider gehen und der WSV hat dann ordentlich zugelegt. Ich glaube, dass ich es mit dem verstärkten, neuen Kader auch hinbekommen hätte."
seine Lehren aus der WSV-Zeit: "Ich war bisher immer ein Trainer, der sehr nah an der Mannschaft dran war. Ich habe als Spieler viele Trainer erlebt. Manchen dieser Trainer war es egal, wie sich der Spieler fühlt. So etwas wollte ich unter mir nie zulassen. Und das wird auch nicht der Fall sein. Trotzdem muss ich eingestehen, dass ich in Zukunft etwas mehr Distanz zur Mannschaft, zu den Führungsspielern aufbaue. Ich habe auf meinen bisherigen Stationen gelernt, dass das Managen einer Mannschaft das Wichtigste ist. Erst kommt die Führung, dann die Taktik, der Spielstil."
die letzten sechs Monate: "Ich habe mich links und rechts weitergebildet. Zudem habe ich ein Sportmanagement-Studium an einer Fern-Uni in Hamburg angefangen. Es ist wichtig, sich weiterzubilden. Man kann sich nichts dafür kaufen, dass man Ex-Profi war oder dergleichen. Wir leben im Hier und Jetzt und da muss man auch modern, zeitgerecht denken. Dafür will ich mir jetzt auch die nötigen Zertifikate erarbeiten."
seine Trainer-Zukunft: "In den letzten Monaten gab es keine Anfragen. Woher auch? Nur die ersten drei Ligen sowie die Südwest- und West-Staffeln in der Regionalliga haben gespielt. Jetzt wird hoffentlich alles wieder losgehen. Ich bin bereit für einen neuen Job. Ich bin aber auch nicht der Typ, der jetzt sagt, dass ich mir alles vorstellen kann. Ich habe schon klare Vorstellungen. Ich will bei einem Verein arbeiten, der zusammenhält, der eine kleine Familie ist, aber auch professionelle Strukturen vorweist. Mal schauen, was die Zukunft bringt. Ich setze mich da überhaupt nicht unter Druck."