"Dass wir Fußball spielen können, wissen wir. Aber es geht um die Aggressivität und das Auftreten des Einzelnen", betont der Charakterkopf. Sein augenzwinkernder Zusatz: "Meine Aufgabe ist, die Jungs wachzurütteln. Wenn mir das gelingt, kann ich sogar selbst schlecht spielen. Wenn es bei einem mal nicht so läuft, können wir das schließlich kompensieren."
Dabei kommt dem 33-Jährigen viel mehr als "nur" die Rolle des Einheizers zu: Nach dem Abgang von Sven Lintjens trägt Rietpietsch nun die Hauptlast, für Kreativität im Mittelfeld zu sorgen. Wie wichtig die gegen Ahlen sein wird, stellten die Essener bei ihrer 0:2-Pleite zuletzt unfreiwillig unter Beweis. "Sie haben eine starke Truppe", bemerkt der Gestalter, um anzufügen: "Egal wer kommt, in dieser Liga ist kein Gegner leicht. Wir müssen einfach immer 120 Prozent abliefern."
Da wird er auch keine Rücksicht auf seine alten Bekannten nehmen: "Mit Manuel Lenz telefoniere ich ab und zu, aber Wetten habe ich vor der Partie nicht abgeschlossen. Aus dem Alter bin ich raus. Für mich geht es nur um Sieg oder Niederlage." Wobei die Dreier deutlich in der Überzahl sein sollten, um das große Ziel zu erreichen. Und das hält Rietpietsch auch aufgrund des neuen Coaches weiter für erreichbar: "Wolfgang Frank leistet gute Arbeit, das Training hat Hand und Fuß. Er ist so lange im Geschäft, dem brauchen wir nichts erzählen."