Spannung suchte man in der ersten Halbzeit zwischen dem TuS Haltern und dem Bonner SC vergeblich. Die Mannschaften gingen offensiv nahezu kein Risiko, weshalb sich eine Partie auf Höhe der Mittellinie entwickelte. Vereinzelt stießen die Teams zwar mal in die gegnerische Hälfte vor, ohne dabei aber wirklich für Gefahr zu sorgen.
Einzig bei Standards wurde es mal brenzlig, doch auch dort scheiterten die Protagonisten entweder an sich selbst oder den Torhütern. So waren es von Taktik geprägte erste 45 Minuten, in denen vor den Strafräumen wenig los war. TuS-Trainer Magnus Niemöller wusste um die mangelnde Spannung, stellte den taktischen Aspekt aber heraus und sagte: „Beide Mannschaften haben nicht viel zugelassen und Defensiv gut gestanden, weshalb die Spannung etwas verloren gegangen ist.“ Sein Gegenüber Thorsten Nehrbauer fügte schmunzelnd an: „Das war sicher kein Spiel für Fußball-Ästheten.“
So war es nur folgerichtig, dass nach wenig Torraumszenen und einem, über die volle Distanz, ausgeglichenen ersten Durchgang ein torloses Remis das Halbzeitergebnis darstellte.
Adis Omerbasic leitetet Schlussoffensive ein
In der zweiten Halbzeit zogen die Mannschaften das Tempo etwas an, allen voran der Bonner SC. So richtig fruchten wollten die neuen Maßnahmen aber auch nicht, weshalb die Teams versuchten, sich über die Physis einen Vorteil herauszuspielen. Das ging jedoch deutlich nach hinten los, einzig einige gelbe Karten waren die Folge.
Adis Omerbasic sah sich schließlich als Spannungs-Beauftragter und leitete die Schlussphase mit einem Sonntagsschuss zur Bonner Führung ein. In der Folge ging es hin und her und die vorher schmerzlich vermisste Spannung baute sich auf. Als Stefan Oerterer fünf Minuten vor Schluss den Ausgleich per Elfmeter erzielte, schienen sich alle mit dem Punkt abgefunden zu haben, doch der BSC legte in der Nachspielzeit inmitten der defensiven Unordnung der Hausherren den zweiten Treffer nach und entschied das Spiel für sich.
Magnus Niemöller urteilte nach dem Spiel konsterniert: „Natürlich sind wir brutal enttäuscht, denn ein Punkt hätten wir verdient gehabt. Aber wie so oft im Fußball ist es am Ende nicht mehr wichtig, was verdient oder unverdient gewesen wäre.“
Sein Trainerkollege Thorsten Nehrbauer war hingegen glücklich über den Sieg und bilanzierte abschließend: „Wir hatten uns mit dem Punkt schon angefreundet, aber die Jungs haben nochmal alles rein gehauen und sich belohnt. Natürlich sind wir überglücklich über den Sieg.“