Die 3570 Zuschauer kannten im Kölner Sportpark Höhenberg kein Halten mehr. Auf der Reservebank flossen Tränen der Freude. Durch den verwandelten Foulelfmeter von Mike Wunderlich (67.) jubelte die Viktoria im Saisonfinale. Nach sieben Jahren in der vierten Liga sind die Kölner nun drittklassig. Torschütze Mike Wunderlich sagte im Jubelrausch nur wenige Worte: „Wir sind endlich da, wo wir hingehören!“
Viktoria steigert sich in der zweiten Hälfte
Dabei sah es zunächst nicht nach einem Kölner Aufstieg aus. In der ersten Halbzeit merkte man der Mannschaft von Trainer Jürgen Kohler die Nervosität an. Kohler ersetzte im letzten Saisonspiel den ehemaligen Cheftrainer Patrick Glöckner. Dieser wurde zu Wochenbeginn freigestellt. „Es war das erwartet schwere Spiel. In der ersten Halbzeit habe ich einen Abnutzungskampf gesehen“, erklärte Kohler, nachdem er sich aufgrund einer Bierdusche umgezogen hatte. Er lobte die Spielweise im zweiten Durchgang, in dem sein Team auf die Führung pochte. „Nach der Pause haben wir tollen Fußball gespielt und auch verdient gewonnen“, bilanzierte er erleichtert.
Kapitän Mike Wunderlich verwandelte einen Foulelfmeter zur verdienten Führung. Gladbachs Reserve ließ die Gastgeber gewähren. „Aufgrund der zweiten Halbzeit war Viktoria die bessere Mannschaft. Trotzdem haben wir uns ordentlich verkauft. Der Elfmeter gegen uns war zwar fragwürdig, hat aber keinen Einfluss auf die finale Tabellenkonstellation gehabt. Köln ist verdient aufgestiegen“, gratulierte Gladbachs Trainer Arie van Lent.
Hoher Druck nach Niederlage in Straelen
Auf der anderen Seite feierte Jürgen Kohler seinen persönlichen Doppelaufstieg. Zuvor hatte er die A-Junioren von der Mittelrheinliga in die U19-Bundesliga West geführt. Wie groß sein eigener Anteil am Aufstieg war wollte er nicht bewerten. Lieber dankte er seiner Mannschaft. „Großes Kompliment an die Jungs und die Jugendabteilung – der Doppelaufstieg ist eine tolle Geschichte. Der ganze Verein hat sich das gewünscht.“ Zudem hob er hervor, wie schwierig es für ihn war, die Spieler der Viktoria nach dem ersten vergebenen Matchball beim SV Straelen aufzurichten. „Das war keine einfache Aufgabe. Wir haben alle zusammen sehr gut gearbeitet. Die Jungs sind über sich hinaus gewachsen. Es hat einfach alles gepasst.“
Auf die Frage, ob er auch in der dritten Liga auf der Trainerbank sitzen wird, antwortete er mit einem Lächeln: „Ja, aber in der A-Jugend“, ehe er sich erneut aus der Kabine zu seinen Spielern und den Vereinsverantwortlichen begab.
Autor: Julian Preuß