„Es war die richtige Entscheidung, nach Köln zu kommen. Ich fühle mich total wohl hier. Es ist alles super", sagt Musculus, der nun seit gut zwei Monaten beim Regionalliga-West-Tabellenführer unter Vertrag steht. In Uerdingen war er nicht mehr über die Rolle des Einwechselspielers hinausgekommen und schaute sich schließlich nach einem neuen Verein um.
So ganz hat er den KFC aber nicht hinter sich gelassen. „Natürlich fiebere ich noch mit den Jungs mit. Der Verein ist mir mittlerweile ans Herz gewachsen. Dass da aber nicht alles richtig läuft, sieht man aktuell ja“, erklärte er.
Auf dem Platz zählt für ihn aber nur sein neuer Arbeitgeber aus Köln. Besonders Musculus' erstes Jahr in Uerdingen dürfte am Höhenberg Begehrlichkeiten geweckt haben, schoss er die Krefelder doch mit 18 Toren in 29 Spielen zum Drittligaaufstieg. Den will Viktoria, das aktuell mit sechs Punkten Vorsprung auf den nächsten Aufstiegskandidaten Rot-Weiß Oberhausen auf Platz eins rangiert, am Ende der Saison auch feiern. Bisher blieb Musculus in seinen fünf Regionalligaspielen aber noch ohne Torbeteiligung.
[article=415592]Auch im Mittelrheinpokalspiel gegen Fortuna Köln (2:3) kam keine hinzu[/article]. Das lag aber daran, dass er über 90 Minuten auf der Bank saß. Sven Kreyer erhielt stattdessen den Vorzug. „Wir sind vorne mit einem Stürmer und einem Zehner angelaufen, da passte Sven einfach besser ins System. Er ist ein aggressiverer Spielertyp als Lucas“, kommentierte Viktoria-Trainer Patrick Glöckner die Personalie und ergänzte: „Das war keine Entscheidung gegen Lucas, er ist ein absoluter Top-Stürmer. Ich habe aber aktuell vier klasse Angreifer im Kader. Das ist ein echtes Luxusproblem.“ Sven Kreyer, Timm Golley, Albert Bunjaku und Lucas Musculus - das kann sich für die Regionalliga sehen lassen.
Musculus lässt Zukunft offen
Trotzdem könnten im Aufstiegsrennen speziell die Qualität und Erfahrung eines Lucas Musculus von Bedeutung sein. Die Viktoria hängt in der Liga aktuell ein wenig durch, hat aus den letzten beiden Spielen nur einen Punkt geholt. Ob Musculus einen möglichen Drittliga-Aufstieg überhaupt mitmachen würde, steht indes noch gar nicht fest. Der 28-Jährige hat in Köln nur ein Arbeitspapier bis zum Saisonende unterzeichnet und hält sich zu seiner Zukunft bedeckt. „Wie es im Sommer weitergeht, weiß ich noch nicht. Das muss ich mit meiner Familie besprechen. Ich werde aber zu einhundert Prozent in NRW bleiben“, sagte Musculus, der kürzlich Vater geworden ist.
Einzig der Verein steht also in den Sternen. Schon im Winter gab es allerlei Interessenten und auch im Sommer dürfte die Schlange nicht kürzer werden. Die Personalie Musculus bleibt damit weiter spannend.
Autor: Tizian Canizales