Im Dauerregen von Köln sahen die Zuschauer im Sportpark Höhenberg ein intensives Mittelrhein-Derby, das keine Anlaufzeit benötigte. Bereits nach sechs Minuten erzielte Viktoria-Goalgetter und Ex-Bundesligaprofi Albert Bunjaku das erste Tor der Partie. „Wir hätten noch früher in Führung gehen können“, fasste Viktoria-Trainer Patrick Glöckner den furiosen Spielbeginn zusammen. Vor seinem Treffer vergab der 35-Jährige bereits zwei Hochkaräter.
„Viktoria ist verdient in Führung gegangen“, befand dann auch Bonns Interimstrainer Florian Mager. „Nach dem Rückstand waren wir aber besser im Spiel.“ Das lag auch daran, dass die Hausherren die Leine etwas lockerer ließen und den Gästen somit mehr Räume zur Entfaltung anboten. Sehr zum Ärger von Glöckner: „Unser Rhythmus war über 90 Minuten nicht klar. Wir haben immer mal wieder so ein bisschen den Faden verloren, das war nicht so stimmig“, bemäkelt der 42-Jährige. „Das ist das Einzige, was ich ankreiden kann.“
Viktoria-Trainer beweist glückliches Händchen
Auch im zweiten Durchgang legten beide Mannschaften furios los und warfen alles in die Waagschale. Das Derby nahm Fahrt auf und blieb aufgrund der knappen Führung spannend. „Wir haben in der zweiten Halbzeit wirklich gut gespielt“, zeigte sich Mager nach der Partie mit der Leistung seiner Mannschaft zufrieden – trotz Niederlage. Der Student aus Köln hingegen hielt aber auch fest: „Wir haben kein überragendes Spiel gemacht, was es gegen so einen Gegner gebraucht hätte.“
Überragend hingegen waren die Wechsel-Qualitäten seines Gegenübers. Nach 74 Minuten brachte Viktoria-Trainer Glöckner mit Christian Derflinger für Timm Golley den Siegtorschützen in die Partie. Der Österreicher brauchte nicht lange, um warm zu laufen. Nach wenigen Sekunden auf dem Rasen erzielte der Angreifer den 2:0-Siegtreffer (75.). Sehr zur Freude seines Trainers: „Ich bin stolz auf meine Mannschaft. Die Truppe fokussiert sich Woche für Woche und spricht nicht über andere Mannschaften. Das ist das Entscheidende, was es braucht, um oben zu bleiben“, erklärt der Fußballlehrer. Und hält fest: „Das wollen wir auch noch ein Stück weit tun.“
Autor: Kevin Lenk