Die Spruchkammer des Westdeutschen Fußballverbandes hat den Mittelfeldspieler aufgrund einer Tätlichkeit am 26. Oktober im Regionalliga-Spiel beim SC Verl für zehn Wochen bis zum 4. Januar 2019 gesperrt. Drei Spiele hat Wunderlich schon aussetzen müssen, nun wird er auch die drei Partien bis zur Winterpause gegen Borussia Dortmund II, den Bonner SC und in Wattenscheid verpassen. Erst zum Rückrundenstart am 16. Februar gegen Rot-Weiß Oberhausen wird er seiner Mannschaft wieder zur Verfügung stehen.
Wunderlich hatte sich an der Poststraße zu einem Kopfstoß gegen Verls Innenverteidiger Jonas Acquistapace hinreißen. Der Schiedsrichter ahndete die Tätlichkeit gegen den Ex-Bochumer folgerichtig mit der Roten Karte. Zuvor hatte der Spielmacher sich noch von seiner besten Seite gezeigt. Der 32-Jährige brachte den Tabellenführer mit einem Traumtor in Führung, erhöhe per Elfmeter auf 2:0 und bereitete auch das zwischenzeitliche 3:1 vor. In Unterzahl konnte die Viktoria den Sieg noch über die Zeit retten.
Wunderlich-Ausraster kostete Viktoria Köln den Aufstieg
Es waren die zwei Gesichter, die Wunderlich während seiner Karriere schon häufiger gezeigt hat. Im Viktoria-Trikot war das bereits seine vierte glatt Rote Karte. Der begnadete Mittelfeldspieler hat seine Nerven häufig nicht im Griff. Einer seiner Ausraster kostete den Kölnern im Sommer 2017 möglicherweise den Aufstieg. Im Relegations-Hinspiel gegen Carl-Zeiss Jena (2:3) sah er wegen massiver Beleidigungen gegen Jena-Spieler Sören Eismann die Rote Karte und fehlte im Rückspiel, das die Viktoria mit 1:0 gewann. Es fehlte jedoch ein Tor zum Aufstieg in dritte Liga.
Wie sehr Wunderlich seiner Mannschaft fehlt, wurde in den drei Spielen nach seinem Platzverweis in Verl deutlich. Für den souveränen Spitzenreiter reichte es nur zu drei Unentschieden. Nun wartet das Topspiel gegen die U23 des BVB. Möglicherweise hat Wunderlich den Aufstiegskampf in der Regionalliga West mit seiner Undiszipliniertheit selbst nochmal spannend gemacht.
Autor: Martin Herms