Nach dem 2:2 zu Hause gegen den Aufsteiger SV Straelen in der Vorwoche konnte der Topfavorit auf den Aufstieg in die 3. Liga, Viktoria Köln, auch bei der Zweitvertretung von Borussia Mönchengladbach am Samstag nicht gewinnen, obwohl sie ab der 69. Minute in Überzahl waren.
Beide Mannschaften hat spielerisch gut begonnen und wollten den Ball am Boden halten. Viktoria Köln hatte zwei leichte Feldvorteile, konnte sich aber über die gesamte Spielzeit keine Chancen aus dem Spiel heraus erarbeiten, auch wenn Trainer Patrick Glöckner das etwas anders sah: „Wir haben es gut gemacht und haben uns viele Torchancen herausgespielt. Am Ende haben wir uns leider nicht belohnt. Die Leistung, die wir heute gebracht haben, war in allen Bereichen sehr gut.“
Die Gastgeber pressten hingegen zeitweise sehr hoch und kamen so auch zum Führungstreffer in der 28. Minute durch Aaron Herzog, der einen folgenschweren Fehlpass im Spielaufbau der Gäste abgefangen und selbst vollendet hatte. Durch einen langen Freistoß von Kevin Holzweiler in der 64. Minute, bei dem am Ende nicht ganz klar war, ob den Ball noch jemand berührt hatte, bevor er im Tor landete, kam die Viktoria in der zweiten Hälfte zum Ausgleich und geriet fünf Minuten später sogar durch die Gelb-Rote Karte gegen Mandela Egbo in Überzahl. Während die Kölner daraufhin in der Schlussphase drückten, hatten die Gladbacher noch zwei gute Konterchancen, die sie ungenutzt ließen, was deren Trainer Arie van Lent ärgerte: „Wir haben in der Schlussphase viele Flanken klären können und hatten noch zwei riesige Konterchancen, die wir nicht vernünftig zu Ende gespielt haben. Weil Viktoria spielbestimmend war, haben sie sich das Unentschieden verdient.“
Viktoria dennoch auf Aufstiegskurs
Für seinen Gegenüber Patrick Glöckner war das zweite Remis in Serie kein Grund zur Tristesse. Schließlich liegt sein Team weiterhin mit sieben Punkten Vorsprung auf den Tabellenzweiten Borussia Dortmund II auf Aufstiegskurs: „Wir rotieren zurzeit viel aufgrund von Ausfällen oder gesperrten Spielern. Es gibt keinen Grund irgendwie den Kopf hängen zu lassen oder von einer Schwächephase zu sprechen.“
Deshalb konnte er auch ein positives Fazit zur abgeschlossenen Hinrunde ziehen: „38 Punkte sind eine überragende Ausbeute. Wir sind verdient Herbstmeister. Wenn wir die gesamte Hinrunde über einen Kamm scheren würden, dann würden wir mit der Gesamtleistung zufrieden sein. Dementsprechend sind wir glücklich.“ Ausruhen darf sich seine Mannschaft darauf aber nicht lange, denn schon am kommenden Freitag wartet die nächste schwere Aufgabe in Aachen. Borussia Mönchengladbach II empfängt zum Rückrundenauftakt die SG Wattenscheid.
Autor: Nico Jung