Matchwinner war zweifelsohne Tristan Niemann. Der drehte den 0:1-Rückstand für die Gievenbecker im Alleingang. Nach der Pause setzte er zunächst einen Schuss ins kurze Kreuzeck, Wattenscheids Keeper Stefan Scharbaum konnte nur hinterherschauen. „Der Schuss war drittligatauglich“, sagte sein Trainer Benjamin Heeke grinsend.
Mit seinem zweiten Tor setzte er sogar noch einen drauf. Eine verunglückte Flanke senkte sich hinter dem erneut chancenlosen Scharbaum ins Netz und stürzte den Gievenbecker Anhang in einen Freudentaumel.
„Ich bin vor allem stolz auf meine Mannschaft, weil wir ein gutes Spiel gemacht haben. In der ersten Halbzeit haben wir kaum etwas hinbekommen, Wattenscheid hat uns leider ernst genommen. Wir haben im Vorfeld gehofft, dass sie uns unterschätzen. Das ist aber nicht passiert.“, analysierte Heeke.
In der Tat begann das Spiel alles andere als optimal für Gievenbeck. Wattenscheid legte einen hochkonzentrierten Auftritt hin und erweckte nicht den Eindruck, die Münsteraner ins Spiel kommen zu lassen. Folgerichtig gingen sie kurz vor der Halbzeit durch Fabio Dias in Führung.
„Wattenscheid hätte zur Pause den Sack schon zumachen können. Sie haben richtig gut angefangen, wir haben mit unserer Spielweise in der ersten Halbzeit förmlich um Gegentore gebettelt. Dass dann irgendwann das 1:0 fällt ist klar.“
Gievenbeck tankt Selbstvertrauen für die Liga
Dabei blieb es allerdings und so war die Bühne frei für Tristan Niemann. Doch auch nach seinen Toren wurde die SGW nicht zwingend genug. Die mittlerweile vielbeinige Gievenbecker Abwehr wusste die Angriffsversuche abzuwehren. Im Gegenzug setzte der Fünftligist dann selbst zu Kontern an. Diese sollten aber erst spät von Erfolg gekrönt sein. Der starke Julian Canisius veredelte kurz vor dem Schlusspfiff eine feine Kombination und schoss zur 3:1-Entscheidung ein.
„Als Regionalligist rechnest du natürlich auch nicht mit so einer zweiten Halbzeit eines Oberligisten, der nach zwei Spielen mit nur einem Punkt dasteht“, sagte Heeke in Bezug auf den schlechten Saisonstart seines Teams. Den konnten sie nun aber im Pokal vergessen machen und ganz nebenbei auch noch Selbstvertrauen für das kommende Oberliga-Spiel gegen die Sportfreunde Siegen tanken. Derweil tritt die SGW am Samstag beim Bonner SC an.