Der Oberhausener Anhang machte sich über die Protest-Plakate der Essener Fans aus den letzten Wochen lustig. In den so genannten "Ansagen" forderten sie die Verantwortlichen auf, Lösungen zu finden, mit unterschiedlichen Anhängen ("langfristig!", "Nachwuchs binden!", etc.). Die Oberhausener antworteten darauf weiter unter der Gürtellinie: "Lösung gefunden: F... eure Mütter!", prangte es im Heimblock.
Erst im Anschluss der Partie soll es dann zu Randalen gekommen sein. Das berichtet die Polizei Oberhausen. So sollen Essener am und auf dem Weg zum Hauptbahnhof Polizeibeamte und Unbeteiligte attackiert haben sowie eine Scheibe eines Shuttle-Busses zerstört haben. Die Polizei meldet zwei verletzte Ordnungshüter, vier verletzte Fans und sechs Strafanzeigen.
Der Polizeibericht in voller Länge: Am Freitag, den 27.04.2018, trafen die Vereine SC Rot-Weiß Oberhausen und Rot-Weiss Essen aufeinander. Das Fußballspiel startete pünktlich um 19 Uhr und endete unentschieden mit dem Ergebnis 1:1. Am Einsatztag selbst wurden anreisende Fans von starken Polizeikräften bis zum Stadion begleitet. Der Polizeieinsatz wurde von Hundertschaftskräften unterstützt. Das war erforderlich, da es in der Vergangenheit immer wieder konfliktträchtige Begegnungen problematischer "Fangruppen" gegeben hatte.
Während der Anreise kam es zu einer Sachbeschädigung im Bus. Außerdem suchten einzelne Randalierer bereits in der Halbzeitpause die Konfrontation mit den gegnerischen Fans. Der überwiegende Teil der 4.100 Fans verhielt sich jedoch bis zum Spielende friedlich.
Bei der Abreise kam es allerdings zu Zwischenfällen mit Problemfans. Auf dem Weg zum Hauptbahnhof attackierten sie bereits Polizeibeamte und zerstörten eine Fahrzeugscheibe im Shuttle-Bus. Am Oberhausener Hauptbahnhof angekommen wurden die Fans noch aggressiver und griffen Polizeibeamten und Unbeteiligte an. Sie warfen mit Flaschen nach den Polizisten, was auch den Einsatz von Pfefferspray und Schlagstock erforderlich machte. Ein Aufeinandertreffen der gegnerischen Fangruppierungen konnte durch konsequentes Einschreiten verhindert werden.
Zwei Polizeibeamte und vier gewalttätige Fans wurden verletzt. Zwei Gewalttäter mussten in Gewahrsam genommen werden. Sechs Strafanzeigen wurden gefertigt, davon eine wegen Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte.