Am Ende eines intensiven Derbys zwischen der U23 des FC Schalke und Rot-Weiss Essen waren die Gefühle bei den Gästen eher gemischt. Anhand des Spielverlaufs ging das 1:1 (1:1) durchaus in Ordnung, doch letztendlich ärgerten sich die Essener über ihre Leistung in der ersten Halbzeit. "Es war kein einfaches Geläuf. Wir haben ein paar individuelle Fehler gemacht und Schalke zu Chancen eingeladen. In der zweiten Halbzeit waren wir am Drücker, aber sind nicht so richtig hinten rein gekommen", analysierte Kapitän Benjamin Baier die Partie.
Das lag aber auch an mutig spielenden Schalkern, die die Essener früh unter Druck setzten und schnell nach vorne umschalteten. Die Führung durch Ex-Nationalspieler Sidney Sam (24.) war dementsprechend auch verdient. RWE hatte bis dahin nicht viel entgegenzusetzen, die erste Chance ergab sich erst kurz vor der Pause, als Baier an Alexander Nübel scheiterte (43.). Wenige Augenblicke später ging das Duell an den Essener, der einen Elfmeter zum 1:1 verwandelte (45.+1). Es folgte eine bessere zweite Halbzeit der Essener, aber so richtig gefährlich waren die Gäste auch dann nicht. Letztendlich wäre mehr drin gewesen.
"Unter dem Strich nehmen wir den Punkt mit. Wir sind seit sieben Spielen ungeschlagen, das ist eine gute Serie. Nichtsdestotrotz wollten wir hier gewinnen, das ist klar", sagte Baier. Mit einem Sieg hätte RWE auf Platz vier springen können, was die Serie durchaus attraktiver gemacht hätte. Doch RWE scheint gefestigter zu sein als noch in der Anfangsphase der Saison. Knappe Spiele enden eher pro Essen. "Wir hatten viele Verletzte, die kommen alle wieder zurück. Die Automatismen passen besser, wir sind auch jetzt mehr im Trainingsrhytmus mit den ganzen Leuten. Es sind ja viele Spieler ausgefallen, aber wir kompensieren es besser. Deswegen kommt die Serie zustande", erklärt der RWE-Kapitän.
Das Spiel von Rot-Weiss hat mehr Struktur bekommen und wirkt abgestimmter. Lediglich individuelle Fehler sorgen dafür, dass es immer wieder brenzlig wird. Gegen Schalke wurde das nur einmal bestraft. Dennoch fühlt es sich für Benjamin Baier und seine Mitspieler stabiler an: "Man merkt, dass man durch so eine Serie sicherer wird. Mit jedem Erfolgserlebnis wird man sicherer, das ist doch klar."