Das war es bereits mit der Mini-Serie der TSG Sprockhövel: Immerhin konnte die Elf von Trainer Andrius Balaika die vergangenen drei Partien ohne Niederlage bestreiten und fünf Punkte sammeln. Zur Erinnerung: In den ersten zehn Begegnungen der Saison sammelte die Truppe aus dem südlichen Ruhrgebiet nur mickrige drei Zähler.
Vielleicht muss ich einsehen, dass einige meiner Spieler mit dem Druck nicht umgehen können
Andrius Balaika (TSG Sprockhövel)
Und so hätte die TSG den Anschluss ans rettende Ufer im Spiel gegen die U21 des 1. FC Köln wieder herstellen können. Von diesem Vorhaben war zu Beginn allerdings wenig zu erkennen. Die Rheinländer starteten druckvoll und gingen bereits nach wenigen Minuten durch Milislav Popovic in Führung (7.). Auch im Anschluss konnte Sprockhövel in der heimischen GermanFLAVOURS Travel Arena nicht an die Form der letzten Spiele anknüpfen. Im Gegenteil - der "Effzeh" legte nach: Ein simpler Doppelpass reichte aus, um die gesamte TSG-Defensive auszuhebeln, bevor Lukas Klünter Torhüter Robin Benz mit einem trockenen Abschluss keinerlei Abwehrchancen ermöglichte.
"Wir haben die erste Halbzeit komplett verpennt," brachte es Balaika nach dem Spiel treffend auf den Punkt. Ernüchternd, dass die TSG nur eine einzige Torchance in der ersten Halbzeit zu Stande brachte. Diese hatte es allerdings, in Form eines Lattenkopfballs, in sich. Mit einem 0:2-Rückstand ging es in die Pause. Und aus dieser kamen wiederrum die Domstädter besser raus. Roman Prokoph kam mit eben jener zweiten Silbe an den Ball und prüfte Benz, bevor es eine Minute später durch Marco Ban endgültig im Kasten der TSG klingelte. Wer dachte, Sprockhövel würde nun eine ähnliche Aufholjagd starten, wie gegen den SC Wiedenbrück, sah sich schnell eines Besseren belehrt. Denn eine Ecke von Klauß landete auf indirektem Wege im Tor der Männer vom Baumhof (64.).
Anschließend nahmen die Rheinländer das Tempo aus der Partie und ließen den Ball souverän durch die eigenen Reihen zirkulieren. Für das 0:5 reichte es dennoch: Der eingewechselte Jens Bauer stand im Rückraum völlig blank und ließ den zu bedauernden Benz keine Chance. Eine gute Sache hatte dieses Gegentor für die TSG: Es war das letzte. "Effzeh"-Trainer Stefan Emmerling war nach dem Sieg natürlich zufrieden: "Wir haben die Partie auf ungewohntem Untergrund richtig angenommen. Der Sieg war mit Blick auf die Tabelle sehr wichtig. Das wichtigeste war aber, dass wir diesmal auch defensiv gedacht haben und nicht nur offensiv gut aussehen wollten."
Damit muss die Elf vom Baumhof einen empfindlichen Rückschlag verkraften - und das gegen einen Gegner, der im gleichen Tabellengefilde vorzufinden ist. Dementsprechend angeschlagen wirkte der TSG-Coach nach der Klatsche: "Wenn die Zuschauer nach 70 Minuten resigniert nach Hause gehen, sagt das doch alles aus. Vielleicht muss ich einsehen, dass einige meiner Spieler mit dem Druck nicht umgehen können. Wir haben schon einige Spiele verloren, aber so ein Auftritt, in diesem entscheidenden Spiel, ist einfach ernüchternd."
Die Sprockhöveler müssen sich zumindest nicht an einen neuen Städtenamen gewöhnen, denn am kommenden Samstag (14 Uhr) gastiert die Balaika-Elf bei Viktoria Köln und Trainer Marco Antwerpen, der die 0:5-Pleite gegen den Lokalrivalen vor Ort beobachtete.