Es war ein Moment, der das Spiel entschied. Ein Genie-Streich, der Bochums Hoffnungen endgültig zunichte machte. Eine Aktion, die sinnbildlich für Bochums derzeitige Lage war. Das Tor von Bernd Rosinger in der 58. Spielminute brach den Bochumern das Genick. Doch der Reihe nach. Dass die VfL-Reserve keine leichte Aufgabe vor der Brust haben werde, stand schon vor der 0:4 (0:1)-Niederlage fest. Mit den Sportfreunden Lotte empfing Bochum die beste Mannschaft der Rückrunde mit dem besten Torjäger der Liga (Jesse Weißenfels, 13 Treffer). Doch zu Beginn der Partie zeigte sich der Gastgeber motiviert. Die Anfangsphase wurde durch viele kleinere und größere Fouls bestimmt, sodass ein richtiger Spielfluss eigentlich nicht aufkam. Die Folge: Kaum Torchancen auf beiden Seiten. Nach 13 Minuten beendete jedoch der eben bereits angesprochene Jesse Weißenfels die Anfangsphase mit seinem 14. Saisontor. Schön vorbereitet von Tim Gorschlüter brauchte Weißenfels den Ball nur ein Mal annehmen und eiskalt in das lange Eck einschieben. Der erste Nackenschlag für den VfL. Denn bis zur Pause kam von den Bochumern nicht wirklich viel. Lotte war mit der Führung zufrieden.
Traumtor sorgt für die Vorentscheidung
Nach dem Seitenwechsel musste Bochum kommen. Eigentlich. Doch es waren die Gäste, die für das erste Highlight des zweiten Durchgangs sorgten. Eben jener Moment, der dem VfL-Nachwuchs das Genick brach. Lottes Bernd Rosinger trat zur Ecke an. Alle rechneten mit einer Flanke, doch das Schlitzohr aus Bayern zirkelte den Ball über VfL-Keeper Felix Dornebusch ins lange Eck. Eine direkt verwandelte Ecke! Dementsprechend bedient war Dornebusch nach der Begnung: "Wir waren gut im Spiel und haben in dieser Phase viel Druck gemacht. Dann fangen wir das 0:2 und die Partie war gelaufen. Das Tor nehme ich auf meine Kappe, es war der Knackpunkt." Sein Gegenüber war natürlich glücklich, auch wenn sein Tor so nicht gewollt war: "Ich wollte ihn auf den kurzen Pfosten ziehen und mit dem Wind ist er dann glücklich hinten reingegangen. Über das Tor freut man sich natürlich und wenn man dann gewinnt, ist es noch schöner", grinst Rosinger.
Zwar kämpfte der VfL bis zum Schluss, doch die Tore schossen andere. Tim Wendel war es, der nach einer Ecke zum 0:3 einschob (65.), ehe der eingewechselte Deniz Cicek nach einem sehr gut ausgespielten Konter den 0:4-Endstand markierte (86.). Doch nicht nur das Ergebnis ist bitter für Bochum, sondern auch die Verletzung von Gianluca De Meo. Noch in der ersten Hälfte ging er nach einem Zweikampf mit Lottes Alexander Langlitz schreiend zu Boden und musste ausgewechselt werden. Ein Fan berichtete, dass De Meo wohl die Kniescheibe herausgesprungen sei. VfL-Coach Dimitrios Grammozis konnte nach der Partie aber noch keine Diagnose abgeben: "Ich weiß leider noch nichts Näheres. Er ist erstmal ins Krankenhaus gefahren und jetzt müssen wir abwarten, was die Diagnose ist." Gegen den SC Wiedenbrück in der nächsten Woche wird De Meo wohl ausfallen. Auch auf Verteidiger Phil Spillmann müssen die Bochumer dann verzichten. Er hat gegen Lotte seine fünfte Gelbe gesehen. Schwere Zeiten für den VfL.
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