Das Hoch-Gefühl sollte sich um 15.17 Uhr sogar noch steigern, als Tobias Damm den Ausgleich durch Radovan Vujanovic (54.) wettmachte und St. Pauli in Magdeburg in Führung ging. „Wir haben sehr viel investiert und sind daher verdient in Front gewesen“, analysierte WSV-Coach Wolfgang Jerat.
Doch dann drehten die Gäste auf, kamen durch Wojciech Pollock (71.), ein Eigentor von Michael Stuckmann (87.) und Vujanovic (90.) zu einem letztlich viel zu hohen 4:2-Erfolg. „Am Ende ist uns der Sprit ausgegangen“, befand Jerat. Sein Zusatz: „Man kann nur froh sein, dass Osnabrück noch gewonnen hat.“ Die spontanen Tränen mancher Akteure wie Rietpietsch sprachen andere Worte.
Nicht nur, weil der Aufstieg nie mehr so leicht wird, wie in diesem Jahr. Auch deshalb, weil das Team nun auseinander zu fallen droht. Neben der Hängepartie um die Verlängerungen mit Stammspielern wie Markus Ortlieb gibt es auch mehrere Leistungsträger, die trotz gültiger Verträge ihren Abgang vorbereiten. Zwar gibt sich Jerat betont optimistisch: „Wenn wir das fortsetzen, was wir in den vergangenen sieben Wochen abgerufen haben, werden wir nicht noch einmal lange zittern müssen, sondern sind schon früher aufgestiegen.“ Doch auch er weiß, dass diese Worte angesichts der anstehenden Kader-Umstrukturierung derzeit nicht mehr als ein frommer Wunsch sind. Es ist kein Geheimnis: Die Mannschafts-Fahrt nach Mallorca, die vom heutigen Sonntag bis Dienstag stattfindet, wird für viele auch eine Abschieds-Tournee sein.