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Soukous Leidenszeit ist vorüber

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RWE: Soukous Leidenszeit ist vorüber
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Der 7. August 2013 sollte eigentlich für alle, die es mit Rot-Weiss Essen halten, ein großer Festtag werden.

An der Hafenstraße gastierte zur offiziellen Eröffnung des Stadions Essen der Bundesligist Werder Bremen, mit dem RWE eine Fan-Freundschaft pflegt. Doch nach nur wenigen Minuten war die Laune auf Seiten der Essener getrübt. Grund: Cebio Soukou, der zu diesem Zeitpunkt in einer überragenden Verfassung war, knickte unglücklich um und verletzte sich schwer. Die Horror-Diagnose folgte nur einen Tag später: Kreuzbandriss und Knorpelschaden im linken Knie.

Spruch des Tages: „Cebio ist eine Maschine. Er wird noch stärker zurückkommen!“ Das sagt Sokous Berater Makram Naceur von der Spieler-Agentur „Together for You“.

Vor rund drei Wochen folgte dann das ersehnte Comeback. Der 21-jährige Soukou durfte sich endlich wieder die Fußballschuhe anziehen, um mit Essens Physiotherapeut Marcus Wedau das Einzeltraining zu starten. RevierSport sprach mit dem Rückkehrer über seine Leidenszeit, die aktuelle Saison, die Zukunft sowie das Dasein als verletzter Profi.

Cebio Soukou, lang ist es her, dass wir Sie Fußballspielen gesehen haben. Wie fühlt sich das wieder an? Es ist einfach ein enormes Glücksgefühl. Ich darf endlich wieder das machen, was ich am liebsten tue. Natürlich muss ich mich aber noch gedulden und weiter hart an mir arbeiten. Nach so einer schweren, langen Verletzung habe ich natürlich noch viel Arbeit vor mir, bis ich zur alter Form zurückfinde. Ich achte zur Zeit nach den Übungen noch auf das Knie und schaue, ob alles in Ordnung ist. Mein erstes Ziel muss es sein, dass ich aufhöre über das Knie nachzudenken und die Bewegungen wieder selbstverständlich werden.

Als Jung-Jahrgang in der U19 des VfL Bochum hatten Sie bereits eine ähnlich schwere Verletzung. Kamen da nach dem Bremen-Schock Erinnerungen hoch? Man denkt in so einer Situation an viele Sachen. Aber in Bochum war ich nach fünf Monaten wieder topfit. Da hatte ich – blöd gesagt – noch Glück mit dem Kreuzbandriss. Dagegen war nach dem Bremen-Spiel bei mir wirklich alles im linken Knie kaputt: Knorpel, Kreuzband, Innenbänder, das war ein Totalschaden. Das erklärt dann auch die achtmonatige Ausfallzeit. Ich hatte nach vier Monaten sogar noch Schmerzen im Knie, als ich einfach durch die Stadt spaziert bin. Es gab immer wieder kleinere Rückschläge. Da musste mal dies und das gemacht, dann ein Narbengewebe entfernt werden. Das war schon eine verdammt harte Zeit.

Cebio Soukou ist am 2. Oktober 1992 in Bochum geboren. Bei Rot-Weiss Essen besitzt der Offensiv-Allrounder noch einen Vertrag bis zum 30. Juni 2016. Jugendvereine: TuS Querenburg Arminia Bochum SV Langendreer 04 VfL Bochum Seniorenvereine: VfL Bochum II Rot-Weiss Essen Persönliche Bilanz (Spiele/Tore): U17-Bundesliga: 16/2 U19-Bundesliga: 38/20 Regionalliga: 36/4

Glücklicherweise haben Sie das alles jetzt überstanden. Wie verbringt man seine Zeit, wenn man nicht trainieren kann? Wie sieht der Tagesablauf als verletzter Profi aus? Die ersten Tage und Wochen sind nicht zu beschreiben, das ist einfach die Hölle. Man kann ja nur sehr wenig machen. Nach wenigen Wochen geht es aber voran. Man ist immer wieder mit der Reha beschäftigt, mit Kraftübungen, der Fitnessraum ist eigentlich in solchen Momenten das Zuhause. Auch die Pflege der Muskeln, die Dehnübungen, die man ansonsten gerne mal etwas vernachlässigt, werden konzentrierter und intensiver durchgezogen. Das beansprucht alles viel Zeit. Insgesamt würde ich aber niemandem diese acht Monate wünschen. Gefühlt bin ich in dieser Zeit zehn Jahre älter geworden. Man wird aber auch reifer, nachdenklicher.

Was hat sich da bei Ihnen im Kopf getan? Vorher habe ich nur vom Fußball geträumt, vom Profi-Dasein. Aber mit dieser Verletzung hat auch ein Umdenken bei mir stattgefunden. Nur auf die Karte Fußball zu setzen wäre dumm. Als Regionalligaspieler kann man weder vor- noch aussorgen. Ich bin zwar erst 21 Jahre alt, aber ich werde mich auch in Zukunft nach Alternativen neben dem Fußball umschauen. Irgendwo kann man aus jeder Krise etwas Positives ziehen.

Rot-Weiss Essen hatte in dieser Saison auch mit Krisen zu kämpfen. Wie haben Sie die Unruhen im Umfeld und das Aus von Waldemar Wrobel erlebt? Die Fans spielen in Essen eine besondere, eine große Rolle. Wir haben uns so viel für die Spielzeit vorgenommen, aber haben eigentlich vom 1. Spieltag an schlecht ausgesehen. Die Fans wurden immer lauter, immer negativer. Da war es eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis der Trainer gehen musste.

Glauben Sie, dass ein fitter Cebio Soukou der Mannschaft geholfen hätte? Diese Frage stellt sich für mich nicht. Ich war natürlich bis zu meiner Verletzung gut drauf, aber niemand weiß doch, wie es gewesen wäre. Im Endeffekt war für den ganzen Verein Rot-Weiss Essen die Saison enttäuschend. Jetzt geht sie langsam zu Ende und in der neuen Serie werden wir voll angreifen.

Zahl des Tages: 238 Tage musste Cebio Soukou warten, bis er endlich wieder auf dem Trainingsplatz stehen durfte.

Haben Sie schon ein Gespräch mit dem neuen Trainer Marc Fascher geführt? Was hat er mit Ihnen vor? Ja, natürlich haben wir uns unterhalten. Der Trainer war aber ehrlich und hat mir gesagt, dass er mich als Spieler noch nicht kennt. Er hat aus dem Umfeld einige gute Dinge über mich gehört, aber ansonsten war ich ihm unbekannt. Das ist aber überhaupt kein Problem. Nach acht Monaten Pause muss man sowieso ganz neu beginnen, egal ob unter Fascher oder einem anderen Trainer. Das macht eigentlich keinen Unterschied.

Wie schätzen Sie den Trainer Fascher ein? Er ist ein akribischer Arbeiter, der sehr viel Wert auf Disziplin und die Defensive setzt. Wir trainieren sehr viel Standards. Aber das weiß ich auch nur alles aus Erzählungen meiner Mannschaftskollegen. Ich war noch bei keiner Ansprache dabei. Aber klar ist ja, dass er nicht umsonst schon einige Male aufgestiegen ist und weiß, was er zum Erfolg benötigt. Er ist nicht umsonst schon einige Male aufgestiegen und weiß, was er zum Erfolg benötigt.

Was haben Sie für die neue Saison für persönliche Ziele und was wollen Sie mit RWE erreichen? Ich bin nicht der Erste, der sagt, dass dieser Verein nicht in die Regionalliga gehört. Wir wollen natürlich oben mitmischen. Aber hier muss man einfach die Floskel einbringen und sagen, dass wir von Spiel zu Spiel schauen sollten, etwas anderes bringt uns nicht weiter. Wichtig ist, dass wir gut aus den Startlöchern kommen. Für mich persönlich gilt es, wieder in Topform zu kommen und am 1. Spieltag in der Startformationen zu stehen.

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16 Rot-Weiss Essen 7 3 1 3 11:10 1 10
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