"Das wäre ein Bonuspunkt gewesen. Leider hat das nicht geklappt. Wir haben eine ordentliche erste Halbzeit absolviert, Robin Udegbe hat überragend gehalten und vorne waren wir immer wieder gefährlich. Ich bin neugierig, wie die Fortuna reagiert hätte, wenn Emrah Uzuns Freistoß nicht an den Pfosten, sondern ins Tor gefallen wäre. Das werden wir aber nicht mehr erfahren", analysiert KFC-Coach van der Luer.
[editor_rating]890040-208396-220060234[/editor_rating] Die ersten 45 Minuten waren abwechslungsreich, geprägt von hohem Tempo und vielen Patzern in der Defensive - vor allem in der KFC-Abwehr. Udegbe lief zu Hochform auf und rettete seine Farben mehrmals vor einem Rückstand. In den ersten 30 Minuten vereitelte die Nummer eins der Blau-Roten gegen Hamdi Dahmani gleich zweimal, sowie gegen Albert Streit und Thomas Kraus mehrere Hochkaräter. Zudem scheiterte Torjäger Ercan Aydogmus an Assimiou Toure, der Aydogmus' Abschluss noch von der Linie kratzte. "Wir haben hoch verteidigt, waren aggressiv und haben immer wieder schnell in die Spitze gespielt. Ich denke, dass die Zuschauer in den ersten 30 Minuten eine dominate Fortuna gesehen haben. Auf der anderen Seite stand ein überragender Robin Udegbe, der alles gehalten hat", kommentiert Koschinat.
Die Fortuna spielte, Udegbe hielt und der KFC kämpfte um jeden Milimeter. So kam es nicht von ungefähr, dass die Hausherren, die in der 45. Minute in Person von Uzun noch einen Freistoß an den Pfosten knallten, mit Standing Ovations in die Kabine verabschiedet wurden. Nach dem Wiederanpfiff sollte aber der Optimismus bei den KFC-Fans unter den 1835 Besuchern schnell verfliegen.
Es dauerte nur sieben Minuten, bis die Fortuna einen weiteren Fehler in der löchrigen KFC-Defensive ausnutzte und 1:0 in Führung ging. Kraus (52.) war der Nutznießer, nachdem Udegbe noch einen Aydogmus-Kopfball parieren konnte. Vom KFC war spätestens nach dem Rückstand fast nichts mehr zu sehen und die Uerdinger verfielen in ihr altes Muster.
Standardsituationen wurden schlecht ausgeführt, ein Fehlpass folgte dem nächsten, die Zweikämpfe wurden verloren und die Offensive fand nicht mehr statt. Moses Lamidi wirkte in Durchgang zwei wie ein Fremdkörper und Uzun agierte zum wiederholten Male unglücklich. Ein Beweis: nach dem 0:2 durch Aydogmus' (72.) 16. Saisontor, hätte Uzun wenige Minuten später den 1:2-Anschlusstreffer erzielen MÜSSEN. Doch der Top-Torjäger setzte einen Ball aus drei Meter Entfernung an den Pfosten - die Messe war spätestens zu diesem Zeitpunkt gelesen.
Der Liveticker zum Nachlesen: live.reviersport.de/000/044/07-rs.html?1393361464120
"Fortuna hat uns gezeigt, wie man Regionalliga-Fußball spielt. Köln arbeitet in der Woche unter ganz anderen Voraussetzungen. Das Spielermaterial ist anders - das haben wir in diesem Spiel deutlich gesehen“, gab sich van der Luer als fairer Verlierer. Sein Gegenüber, Uwe Koschinat, hatte trotz des teilweise - vor allem in Durchgang zwei - zu erkennenden Klassenunterschieds lobende Worte für den KFC parat: "Eric ist ein sehr guter Trainer. Ich bin davon überzeugt, dass er die Ziele mit seiner Mannschaft erreichen wird." Dafür müssen die Krefelder aber vor allem auch gegen die „Großen“ der Liga Punkte einfahren. Gegen die ersten neun Mannschaften der Tabelle konnte Uerdingen gerade einmal zwei mickrige Zähler holen.
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