Als Youri Mulder im Böllenfalltor-Stadion in Darmstadt in die Mixed Zone kam, um die 0:2 (0:2)-Niederlage des FC Schalke 04 zu analysieren, sprach er zunächst noch ganz sachlich über „Murphys Law“ - alles was schiefgehen kann, geht auch schief.
Da ging es nicht nur um das Spiel, sondern vor allem um die schwere Verletzung von Sturm-Talent Zaid Tchibara. „Das ist das Allerschlimmste“, sagte Mulder. Doch als er auf die sportliche Leistung der Schalker zu sprechen kam, schlug er einen Ton an, der von ihm nicht so oft zu hören ist: einen strengen.
Mulders Wut richtete sich vor allem gegen die Spieler, die in der Startelf gestanden und die ersten fünf Minuten verpennt hatten. „Man kann ein Spiel nicht so anfangen. Niemals. Die beiden Tore, die wir bekommen, dürfen so nicht passieren. Darmstadt hatte vier Mal hintereinander verloren. Du weißt doch, was los ist“, polterte Mulder mit lauter Stimme. Isac Lidberg hatte in der dritten und fünften Minute für die Lilien getroffen.
Mulder wollte seine Aussagen nicht als Einzelkritik verstanden wissen, aber die beiden Tore analysierte er sehr deutlich, vor allem das erste, in dem Adrian Gantenbein durch passives Verhalten auffiel. „Wir sind auf der Seite eigentlich in Überzahl. Wir wissen, dass Lidberg mit dem rechten Fuß schießt, niemals mit links. Da musst du sein rechtes Bein verteidigen. Außerdem kann er den Ball nur in die lange Ecke schießen“, lautete seine Analyse.
Vor dem zweiten Gegentor, bei dem sich Darmstadt nach einem gewonnenen Kopfballduell simpel durch Schalkes Abwehr kombinierte, sei „gar nichts passiert“, sagte Mulder und fuhr fort: „Du bist einfach nicht da auf dem Platz. Eigentlich steht es sogar 0:3, wenn ein Darmstädter den Ball nicht gegen den Pfosten schießt.“ Dass Schalke in den 85 Minuten nach dem zweiten Gegentor noch genügend Zeit gehabt hätte, um das Spiel zu drehen, kommentierte Mulder so: „Da kam zu wenig. Zu wenig, zu wenig, zu wenig.“
Schalke trifft nun auf Preußen Münster
Am Freitag treffen die Schalker, die sechs Punkte Vorsprung vor dem Relegationsplatz haben, auf den Aufsteiger Preußen Münster (18.30 Uhr/Sky). „Die Jungs müssen dort eine Reaktion zeigen“, sagte Mulder und deutete an, dass die Abstiegsgefahr noch längst nicht gebannt ist. „Es wird oft davon gesprochen, dass nach oben und nach unten nichts mehr geht. Aber so ist das nicht.“