Wie es auch geht beweist Norman Jakubowski. In der Hinrunde kam der 21-Jährige nicht über einen sechsminütigen Kurzeinsatz gegen Lippstadt hinaus. Seit Beginn des neuen Pflichtspieljahres ist der Innenverteidiger nicht mehr aus der ersten Elf wegzudenken.
RS sprach mit dem gebürtigen Gelsenkirchener über seine Wandlung vom Ersatz- zum Stammspieler.
Norman Jakubowski, was ist mit Ihnen im Winter passiert, dass Sie plötzlich so durchstarten? Ich habe in der Hinrunde irgendwann den Kopf in den Sand gesteckt. Ich spielte ja gar keine Rolle mehr. Nach der Hinrunde habe ich dann ein langes, ehrliches Gespräch mit Eric van der Luer geführt. Er machte mir Mut und sagte mir, dass ich eine neue, echte Chance erhalte. Dann habe ich einfach für mich selbst einen Cut vollzogen und gebe seitdem Vollgas.
Heißt das, dass Sie in der Hinrunde irgendwann eine Lari-Fari-Einstellung an den Tag legten? Das ist natürlich ein hartes Wort. So würde ich das nicht bezeichnen. Aber ich muss mir da auch nichts vormachen und einfach ehrlich sein: Es kam ein Zeitpunkt, da habe ich einfach nicht mehr an mich geglaubt. Aber das ist jetzt vorbei. Ich musste wohl durch diesen Lernprozess durch. Jetzt bin ich ein ganz anderer Spieler. Vor allem der Kopf funktioniert wieder richtig und ich bin voller Tatendrang.
Sie haben jetzt inklusive des Pokalspiels vier Spiele in Folge über 90 Minuten absolviert – es läuft. Leider sieht es für die Mannschaft anders aus... Ja, das ist natürlich nicht erfreulich. Deshalb kann auch ich nicht zufrieden sein. Was nutzt es mir, wenn ich zwar spiele, aber der KFC verliert? Gar nichts. Ich kann nur zufrieden sein, wenn der KFC gewinnt und ich meinen Anteil dazu beigetragen habe. Ich bin davon überzeugt, dass die nächsten Wochen anders aussehen werden.
Zuletzt haben auch die Fans ihrem Frust freien Lauf gelassen. Haben Sie dafür Verständnis und was können Sie der Anhängerschaft mit auf den Weg geben? Ich verstehe die Leute sehr gut. Sie fahren 150 Kilometer nach Verl in dreckigen Zügen und geben viel Geld für den vermeintlichen Spaß aus und am Ende sind sie gefrustet und verärgert, weil wir unsere Leistung nicht abrufen. Gegen Lippstadt müssen wir alle an einem Strang ziehen und endlich gewinnen. Dann werden auch die Fans wieder zufrieden nach Hause gehen – das haben sie sich verdient. Wir spielen vor allem für unsere geilen Anhänger.