Der letzte KFC-Sieg datiert vom 26. Oktober 2013 (1:0 gegen Bayer Leverkusen II). Da kommt es nicht von ungefähr, dass den Fans der Blau-Roten nach der 0:1-Niederlage in Verl der Geduldsfaden geplatzt ist. Die Mannschaft musste sich rund 30 Minuten lang den Fragen und dem Unmut der Fans stellen. Dabei bekamen allen voran Trainer Eric van der Luer und Angreifer Moses Lamidi ihr Fett weg.
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"Ich kann die Leute verstehen. Sie lieben den Verein und machen sich Sorgen. Dass der Trainer dann der Schuldige ist, ist leider so in diesem Geschäft. Aber ich stelle mich der Kritik, den Fragen und versuche den Leuten einiges aus meiner Sicht zu erklären. Solange man sich vernünftig austauschen kann und das kann man mit den meisten der KFC-Fans, dann ist das alles hervorragend. Die Leute haben ein Recht zu wissen, was los ist und Antworten auf ihre Fragen zu erhalten", sagt van der Luer.
Die Trainer-Kritik nagt natürlich am sympathischen Niederländer. Der Fußballlehrer zeigt sich kämpferisch: "Ich gehöre nicht zu den Menschen, die schnell aufgeben. Ich kann zwei, drei oder viermal auf die Fresse fallen, aber werde immer aufstehen. Ich sehe die Jungs jeden Tag im Training und weiß, dass sie stark genung sind, um in der Regionalliga zu spielen. Wir werden jetzt konzentriert arbeiten, um endlich drei Punkte einzufahren. Jetzt müssen wir alle dem Druck standhalten. Es gibt keine Ausreden mehr. Gegen Lippstadt müssen wir gewinnen!"
Anders als van der Luer, der professionell und abgeklärt auf die Kritik aus dem Fanlager reagiert, geht Lamidi mit den negativen Äußerungen der Anhänger in Richtung Mannschaft um. Wie RS vor Ort an der Verler Poststraße beobachtete, schien Lamidi sich ein Wortgefecht mit einigen Fans geliefert zu haben und musste wohl zur eigenen Sicherheit von Norman Jakubowski in Richtung Kabine begeleitet werden. "Ach, das war jetzt nichts Großes. Aber natürlich liegen bei einigen die Nerven blank", sagt Jakubowski. Lamidi, der nur noch in den Kabinentrakt wollte, war bis dato für RevierSport nicht zu erreichen.
[editor_rating]890040-208419-220060234[/editor_rating] Jedoch muss der ehemalige Oberhausener sich wohl in der Wortwahl vergriffen zu haben. Denn auch Kapitän Kosi Saka (RS berichtete) kündigte an, sich Lamidi unter der Woche zu schnappen und ihm ins Gewissen zu reden. Coach van der Luer sieht es ähnlich: "Ich weiß jetzt nicht genau, was da vorgefallen ist. Aber wir müssen mit Moses reden. Er muss den Kopf frei kriegen, nur dann kann er Top-Leistungen bringen. Aktuell hat er viel mit sich selbst zu kämpfen. In dieser Situation müssen wir noch enger zusammenrücken."