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Burak Kaplan
Erinnerungen an die Bundesliga und Guti

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Burak Kaplan: Erinnerungen an die Bundesliga und Guti

Er ist noch nicht spielberechtigt, doch auf ihm ruhen die Hoffnungen des KFC Uerdingen. Burak Kaplan soll den Traditionsklub vor der Rückkehr in die Oberliga bewahren.

Fürth war aufgestiegen, Sie verließen die Franken und kehrten zu Bayer zurück, aber nur für kurze Zeit. Sie wurden verkauft und zu Besiktas Istanbul transferiert... Genau. Ich hatte im Sommer 2010 - nach einer starken Vorstellung beim Zayton-Cup in Wattenscheid - starke Leistungen gegen Kairo, Casablanca und Galatasaray gezeigt und wurde daraufhin mit einem dreijährigen Profivertrag belohnt. Damals war 'Gala' stark an mir interessiert und wollte mich nach dem Zayton-Cup sofort verpflichten. Auch die Scouts von Besiktas waren vor Ort und so bin ihnen wohl in Erinnerung geblieben. Ich bin dann im Juli 2011 zu Besiktas gegangen. Von dort aus wurde ich dann später nach Babelsberg und zum Zweitligisten Fethiyespor ausgeliehen.

Sie haben aber auch fünf Spiele für Besiktas bestritten. Wie war die Zeit bei diesem großen Klub? Im Nachhinein muss ich sagen, dass es eigentlich falsch war nach Istanbul zu wechseln. Es war einfach zu früh. Aber ich habe das Beste mitgenommen. Das Geld war verlockend und Besiktas ist ja nicht Kayseri oder Manisaspor. Das ist einer der ganz großen Klubs in der Türkei. Das habe ich dann auch bei jedem Schritt gemerkt. Die Zeit hat mich geprägt und weiter gebracht. Ich habe mit Spielern wie Guti, Simao oder Quaresma trainiert und auch gespielt.

Was für Erfahrungen haben Sie mit diesen internationalen Top-Stars gemacht? Guti galt ja als eine Art David Beckham Spaniens. Er war aber einer der sympathischsten Menschen, die ich je im Leben kennengelernt habe - ohne jegliche Star-Allüren. Er war immer hilfsbereit und locker drauf. Ich werde nicht vergessen, wie er immer wieder betonte, welch starken linken Fuß ich hätte. Dieser wäre viel besser als seiner, sagte er. Da konnte man leicht Rot werden. Immerhin kam er von Real Madrid zu uns. Das war schon ein Erlebnis. Die Portugiesen um Quaresma und Simao waren auch nett, aber sehr zurückhaltend. Sie blieben lieber unter sich.


Haben Sie eine spezielle, vielleicht lustige Anekdote aus Ihrer Zeit bei Besiktas parat? Ja. Ich habe am 1. Februar 2012 meinen 22. Geburtstag gefeiert. Zu dieser Zeit war es ungewöhnlich kalt in Istanbul. Es lag viel Schnee und die Leute erlebten quasi einen Schock. Sie waren solch einen Wintereinbruch nicht gewohnt. Ich kann mich noch genau daran erinnern, als mir die Mannschaft auf dem Trainingsplatz eine Torte überreichte. Doch ich war so verlegen, dass ich nicht merkte, dass unser damaliger Kapitän Ibrahim Toraman hinter die Torte schlich und ein Ei in der Hand hatte. Dieses knallte er auf meinen Kopf und der Cocktail aus dem Schnee und Eigelb auf meinem Schädel war perfekt. Alle haben sich natürlich kaputt gelacht.

Jetzt heißen Ihre Mitspieler nicht mehr Guti, Simao und Co. sondern Norman Jakubowski, Waldemar Schattner und Konsorten. Ist es für Sie ein ähnlicher Kulturschock, wie im Februar 2012 der Schnee für die Istanbuler? Nein, denn das Spiel verändert sich ja nicht. Ich habe vor jedem Spieler der Liga Respekt. Ich will in Krefeld wieder mein höchstes Leistungsniveau erreichen und freue mich mit der Mannschaft, die richtig cool ist, die Regionalliga zu rocken.

Sie besitzen bei Besiktas noch einen Vertrag bis 2015. Was passiert nach der Regionalliga-Saison mit Ihnen? Ab der kommenden Saison dürfen in den 18er Kadern der türkischen Mannschaften nur noch vier Ausländer stehen. Das ist meine Chance! Besiktas wird einige Spiele des KFC beobachten und meine Form unter die Lupe nehmen. Ich hoffe, dass ich im Sommer noch einmal eine Chance in Istanbul erhalte. Wenn nicht, dann geht das Leben aber auch weiter. Das Fußballgeschäft ist so schnelllebig und unvorhersehbar, das habe ich am eigenen Leib zu spüren bekommen.

Sie haben schon so viel mit Ihren 24 Jahren erlebt: Bundesliga, Süperlig - welchen Traum hegen Sie noch? Ich will zurück in die Bundesliga! Am liebsten zu Bayer Leverkusen. Ich traue mich auch, das als Kölner zu sagen. Immerhin habe ich ihn Leverkusen 16 Jahre verbracht. Da lüge ich nicht, wenn ich sage, dass Bayer Leverkusen mein Verein ist.

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