Nach der 3:4-Niederlage wurde die Elf von Waldemar Wrobel noch von einigen, wenigen Fans bespuckt und beschimpft. Dabei gingen auch einige Kommentare unter die Gürtellinie. Die Mannschaft verzichtete deshalb auf große Jubelarien, inklusive Sieges-Humba, mit der eigenen Anhängerschaft.
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Wir sprachen nach dem Aachen-Spiel mit einem sichtlich angekratzten Vincent Wagner, der klare Worte in Richtung der RWE-Fans fand.
Vincent Wagner, gewähren Sie uns doch einen kleinen Einblick in Ihr Innenleben. Letzte Woche wurde die Mannschaft noch von den Fans niedergemacht und nun wird sie gefeiert. Wie gehen Sie damit um? Bei vielen Fans von Rot-Weiss Essen und auch anderen Fußballfans gibt es nur die Schwarz-Weiß-Malerei. Mal wird man ganz zerrissen und dann wieder gefeiert. Ich bin da ganz aufgeräumt. Ich sehe das alles relativ nüchtern. Wir haben jetzt vier Punkte nach vier Spielen, das ist sicherlich zu wenig. Aber es hätte auch anders laufen können und dann hätten alle von einem Traumstart gesprochen.
Wollen Sie damit sagen, dass Sie und die Mannschaft sich falsch bewertet fühlen? Es ist doch so: Egal, gegen wen und wo wir spielen, wenn wir verlieren, dann ist das doch immer eine Blamage. Beim 3:4 gegen Düsseldorf habe ich im RevierSport auch von einer Blamage gelesen. Wenn wir die Niederlagen der letzten vier Monate durchgehen, dann war das doch immer eine Katastrophe oder Blamage. Aber auch das ist Rot-Weiss. Ich bin da mittlerweile auch ganz entspannt.
Wie würden Sie denn die RWE-Fans beschreiben? So wie sie uns gegen Aachen unterstützt haben war gut. Alles in Ordnung. In der Regel sind sie ein Spiegel. Sobald man eine gute Aktion macht, bekommt man das sofort bei den Fans gespiegelt. Andersherum dann aber auch.
Zurück zum Sportlichen: Am Dienstag geht es nach Wiedenbrück. Was erwartet Sie dort? Ein schweres Spiel. Auch wenn manche mich belächeln sollten: Ich wiederhole es gern, dass die Regionalliga West die stärkste vierte Liga in Deutschland ist und es keine leichten Spiele gibt. Wiedenbrück hat Fortuna Düsseldorf aus dem DFB-Pokal geworfen, das sagt alles.