Viktoria Köln

Vorfreude bei Wollitz-Debüt

Wollitz geriet jedoch bereits vorher besonders bei zwei Spielern ins Schwärmen: Mike Wunderlich und Albert Streit. Ersterer wird aller Voraussicht nach wieder der kreative Schlüsselspieler für die Abteilung Attacke der Höhenberger sein.

Wollitz stellte klar, dass er keinen „Wunschspieler“ habe, aber seine Begeisterung für Spielmacher Wunderlich konnte er nicht für sich behalten: „Er ist ein fantastischer Spieler und müsste eigentlich höher spielen.“ Der Betroffene freut sich über den guten Eindruck seines neuen Trainers, stellt aber klar: „Man muss das auch erst einmal unter Beweis stellen, denn bei jedem Trainer werden die Karten neu gemischt. Die Leistung zählt. Ich denke aber, dass wir gut zusammenarbeiten werden.“ Das Kompliment seines Coachs gibt Wunderlich zurück: „Er hat in den ersten Stunden einen sehr guten Eindruck hinterlassen. Er ist für die vierte Liga ein außergewöhnlicher Trainer und fußballverrückt im positiven Sinne. Er wird unserer Truppe gut tun.“

Zweite Chance für Albert Streit Auch Albert Streit kann einer Mannschaft viel Gutes bringen, er machte jedoch seit seiner Verpflichtung Anfang des Jahres eher auf andere Weise Schlagzeilen. Nach einer Tätlichkeit gegen Fabian Götze im Spiel gegen den VfL Bochum II am 16. März wurde er Anfang April für vier Monate gesperrt. Fußballerisch konnte er die Viktoria noch nicht weiterbringen.

Das soll sich unter Wollitz ändern. Er und der Sportliche Leiter Franz Wunderlich kamen am Montag im gemeinsamen Gespräch mit Streit zu der Übereinkunft, dass der Mittelfeldspieler weiter zum Kader der Viktoria gehören wird. „Wir haben gesprochen und Claus-Dieter Wollitz hat ihm seine Vorstellung mitgeteilt, wo er ihn sieht. Wir werden die Zusammenarbeit mit Albert fortführen“, sagte Wunderlich. Wollitz hält nämlich viel vom 33-jährigen Ex-Bundesligaprofi, nennt ihn einen „Unterschiedspieler“: „Er muss seine individuelle Klasse in die Mannschaft bringen können. Ich bin fast dazu verpflichtet, mit ihm zu sprechen, weil er ein außergewöhnlicher Spieler ist. Er braucht Freiheiten - die hat ein Ribéry bei Bayern München bestimmt auch - aber wir müssen im Team arbeiten.“

Streit ist aufgrund seiner Sperre bis zum 16. Juli für einen Großteil der Vorbereitungsspiele nicht spielberechtigt, weswegen es schwer für ihn wird, sich einen Stammplatz zum Rückrundenauftakt zu sichern. Das teilten ihm Wollitz und Wunderlich offen mit. Dennoch sagte Streit zu. Er besitzt noch einen Vertrag bis Juni 2014.

Pagano und Wunderlich sehen Potential in der Mannschaft Das Gespräch mit Streit dürfte jedoch eine Ausnahme bilden, denn viele Einzelgespräche will „Pele“ Wollitz mit seinen Spielern nicht führen: „Das mache ich, wenn etwas Besonderes anfällt. Ich halte mehr von kleinen Gruppengesprächen; das ist nachhaltiger und gibt dem Spieler mehr Freiräume, um sich wohl zu fühlen.“

Die erste Trainingseinheit unter Wollitz zeugte bereits von einem hohen Niveau im neuen Viktoria-Team, die Vorfreude der Spieler auf die neue Saison war deutlich zu spüren. „Es ist das erste Training. Aber man sieht schon, dass in der Mannschaft Potential ist. Die Vorbereitung wird uns zusammenschweißen und wir hoffen, dass wir die Qualität auch auf den Platz bringen können“, meint Neuzugang Silvio Pagano, der von Fortuna Köln zur Viktoria kam.

Auch Wunderlich war angetan: „Der erste Eindruck ist rundum positiv. Man hat gesehen, dass wir eine gute Truppe haben. Aber wir müssen als Mannschaft noch einiges verbessern, was im letzten Jahr schlecht war. Jetzt gilt es eine gute Vorbereitung zu absolvieren. Ab dem ersten Spieltag wird uns jeder jagen, das wissen wir. Ich denke, dass wir das gemeinsam mit dem Trainer hinbekommen.“