Im Rhein-Derby trennten sich die beiden Zweitvertretungen ihrer jeweiligen Bundesliga-Klubs 1:1. „Fohlen“-Coach Sven Demandt kehrte dabei an seine alte Wirkungsstätte zurück. Zwischen 1990 und 1992 kickte er für die Fortuna. „Daher freue ich mich wieder hier zu sein, über das Spiel freue ich mich aber nicht. Ich war sehr überrascht, dass meine Mannschaft so schlecht Fußball spielen kann.“ Damit stand Demandt aber nicht allein dar. Auch der neue Trainer der Düsseldorfer, Taskin Aksoy, war „enttäuscht“.
Besonders die erste Hälfte dürfte den beiden Trainern nicht gefallen haben. Beiden Teams war die Nervosität anzumerken, bloß keinen Fehlstart hinzulegen. Daher kam es zu vielen Ballverlusten und überhasteten Abschlüssen - soweit es denn welche gab. Im Vorfeld hatte Fortuna-Coach Aksoy die Gladbacher als die „vielleicht beste Zweitvertretung in unserer Liga“ bezeichnet. Dieser zugeschobenen Favoritenrolle konnten die Borussen in den ersten 45 Minuten allerdings (noch) nicht gerecht werden.
In der zweiten Hälfte waren es dann auch schließlich die Düsseldorfer, die vorneweg zogen: In der 50. Spielminute holte Rodriguez-Diaz einen Elfmeter für seine Fortuna heraus und verwandelte selber souverän zur 1:0-Führung. In dieser Halbzeit gab es dann auch endlich das, was im ersten Abschnitt gefehlt hatte: Torchancen. Eine der besten hatte der Gladbacher Guiseppe Pisano: Nach einem Kopfball des Stürmers konnte Jörn Zimmermann den Ball aber gerade eben noch von der Linie kratzen. In der 66. Spielminute dann der Schock für die Borussen: Abwehrmann Oliver Stang säbelte Aliosman Aydin an der Mittellinie um. Schiedsrichter Sören Storks zögerte nicht und zog die Rote Karte. Eigentlich stand das Glück auf Seiten der Düsseldorfer, zumal sie in der 83. Minute durch einen strammen Schuss von Zimmermann das 2:0 hätten klar machen können.
Doch ein Freistoß in der 88. Minute brachte noch einmal Unruhe in den Strafraum der Fortuna. Einzig Borussen-Kapitän Muhittin Bastürk behielt die Übersicht und schob aus knapp elf Metern zum 1:1 ein. "Bitter“ war das für den Düsseldorfer Coach Aksoy: „Wir haben viel investiert und einen hohen Aufwand betrieben. Ich hatte ab und zu das Gefühl, meine Jungs hätten Angst vorm Gewinnen. Im Großen und Ganzen geht das Unentschieden aber in Ordnung.“