Daniel Ginczek, der sich über den Umweg 2. Liga für den eigenen Profikader empfehlen will (wir berichteten), könnte auf der Suche nach einem neuen Job bereits fündig geworden sein. „Ja, es bestehen Kontakte“, bestätigte der Torjäger der Regionalliga-Mannschaft, nachdem aus Duisburg durchgesickert war, dass der Dortmunder Jungprofi auf der Liste des Pokalfinalisten steht. Mehr noch: „Die Gespräche sind so weit gediehen wie mit keinem anderen Klub“, sagte der U21-Nationalspieler weiter, „der MSV wäre, was ein geplantes Ausleihgeschäft betrifft, einer meiner Lieblingsvereine und ist derzeit auch mein Favorit.“
Seine bislang durchweg positiven Eindrücke decken sich mit den Erfahrungen von Julian Koch, der im vergangenen Jahr, ebenfalls auf Leihbasis, an die Wedau gewechselt war und dort bis zu seiner schweren Verletzung eine klasse Saison spielte. Mit ihm hat sich Daniel Ginczek intensiv über Verein und Perspektiven ausgetauscht - und auch schon mit MSV-Trainer Milan Sasic gesprochen: „Ich würde diesen Schritt gerne machen. Jetzt liegt es am BVB, ob der Wechsel auch zu Stande kommt.“
Ginczek wäre möglicherweise nicht der einzige prominente Verlust im Kader des künftigen Trainers David Wagner. „Prinzipiell ist jeder unserer Jungprofis ein potenzieller Kandidat für ein Ausleihgeschäft“, bestätigt Lars Ricken - neben Ginczek also Lasse Sobiech, Marc Hornschuh und Marco Stiepermann. „Die Entscheidung darüber“, sagt Borussias Nachwuchs-Koordinator, „wird allein oben gefällt.“
Ob die Veränderungen im Kader ähnlich gravierend ausfallen werden wie im Vorjahr, bleibt abzuwarten. Zahlreiche Verträge laufen aus und wurden noch nicht verlängert, darunter die Kontrakte mit Johannes Focher, Christian Eggert, Nedim Hasanbegovic, Mehmet Boztepe und Mario Vrancic - alles Spieler des harten Kerns, die auch gegen Bochum zum Einsatz kamen.
Während Marcel Kandziora bereits seinen Abschied verkündet hat und Christopher Kullmann eigentlich keine Chance mehr auf eine Zukunft in Dortmund sieht, rechnet Ricken in Kürze mit weiteren Personalentscheidungen.
Die Freunde dieser Mannschaft - immerhin registrierte der BVB auch in dieser Viertliga-Saison mehrfach vierstellige Zuschauerzahlen - hoffen derweil, dass es mit der Qualität des Kaders nicht weiter abwärts geht. Schon in dieser Spielzeit scheint die schlechteste Platzierung seit vielen Jahren unvermeidlich. Trotz der aktuellen Serie von sieben Spielen ohne Niederlage.