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Uhlenbruch sagt ab
Wie ernst ist die Lage wirklich?

RWE: Uhlenbruch sagt ab
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Rot-Weiss Essenss Wunschkandidat für den Geschäftsführer-Posten kam, sah und sagte ab. Was sagt das über den Zustand des kriselnden Traditionsvereins?

Die Personalie Jörg Uhlenbruch ist ein echter Glücksfall. Wenigstens als Gratmesser, wie es um das Innenleben des Vereins bestellt ist. Mit ein wenig mehr diplomatischem Geschick hätte sich der Verein diese Blöße ersparen können. So hat der Klub einen Ist-Zustand preisgeben müssen, der jedem Anhänger des Vereins Herzrasen verursachen dürfte. Niemand konnte Uhlenbruch zweifelsfrei versichern, dass der Klub die Sommerpause in der Vierten Liga überlebt, das Lizenzverfahren wird offenbar zum Balanceakt.

Christian Hülsmann, Stefan Meutsch, Wolfgang Reiniger und Dietmar Bückemeyer beim Stadion-Anstoß (Foto: VVA).

Verursachte das Statement der Stadt, nicht mehr Geld zuzuschießen als bereits zugesagt, vor wenigen Wochen noch nicht mehr als ein Schulterzucken, klingt dies plötzlich fast schon schicksalhaft. Im Zweifelsfall könnte es nicht weniger bedeuten als dass die Stadt zusehen würde, wie Rot-Weiss Essen die Lizenzauflagen verfehlt. Und plötzlich wird auch das Statement von Oberbürgermeister Reinhard Paß völlig konkret. Ein Stadion wird nur für die vierte Liga gebaut. Verpasst der Verein die wirtschaftliche Qualifikation, wird ihm die klamme Kommune nicht aus der Patsche helfen und RWE bleibt allenfalls die Ruine Georg-Melches-Stadion.

Angesichts der drastischen Sparzwänge ist diese Haltung erstmal nachvollziehbar, zumal der Verein die selbstgesteckten sportlichen Ziele erneut deutliche verfehlt hat. Dennoch wäre der Politik ein wenig mehr Mut und Weitsicht zu wünschen, denn spätestens mittelfristig spricht mehr für ein Investment in RWE als dagegen. Vorausgesetzt der sportliche Erfolg stellt sich schließlich ein, könnte die Stadt sogar finanziell profitieren. Ob es wirklich ratsam wäre, den Verein sehenden Auges in die sportliche Bedeutungslosigkeit abgleiten zu lassen? Den eingeschlagenen Weg auf halber Strecke abzubrechen, erscheint vielleicht billiger. Preiswert ist es mitnichten, den Patienten RWE erst mit viel Geld aufzupäppeln und nun doch am langen Arm verhungern zu lassen. Es bleibt die Hoffnung, dass der Klub aus eigener Kraft die Kurve bekommt. Muss er sich auf das Gnadenbrot der Stadt verlassen, drohen magere Zeiten.

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