Dabei könnte der 18-Jährige noch die gesamte Saison in der Schalker U19 kicken könnte. Doch die Regionalliga West soll nicht das Ende der Fußballerkarriere sein. „Mein Traum ist es, Profi zu werden und in der Bundesliga zu spielen“, gibt Wiegel zu.
Vor einem Jahr durfte er schon einmal Luft in der Lizenzspielerkabine schnuppern. Mit seinem Altersgenossen Marvin Pachan flog Wiegel mit ins Trainingslager der Königsblauen in Valencia. Kaum zurück, verletzt er sich schwer. Bei einem Testspiel der U19 gegen den Westfalenligisten FC 96 Recklinghausen zog sich Wiegel einen Innen- und Außenbandriss im Sprunggelenk zu. Weil auch der Knochen beschädigt war und ihm von den S04-Physios totale Ruhe verordnet wurde, musste er lange fünf Monate pausieren.
Es war der erste große Rückschlag für den gebürtigen Paderborner, der über die ostwestfälischen Provinzklubs SC Borchen und Fortuna Schlangen zum SCP 07 wechselte und seit 2006 auf Schalke knipst. In Gelsenkirchen mag sich Wiegel trotz seiner ehrgeizigen Ambitionen nicht allein auf Fußball konzentrieren. Auf Schalkes Partnereinrichtung, der Gesamtschule Berger Feld, baut er gerade in der zwölften Klasse sein Fachabi. „Mal sehen, wie es sich entwickelt. Vielleicht mache ich auch mein Voll-Abi“, kündigt Wiegel an.
In Schalkes Reserve hat er es inzwischen auf vier Einsätze gebracht, in Bonn und gegen Köln II stand er sogar in der Startformation. „Da letzte Woche Emin Yalin wieder dabei war, saß ich in Worms nur auf der Bank. Damit habe ich gerechnet, aber ich hätte natürlich nichts dagegen, am Samstag gegen Elversberg von Beginn an zu spielen“, mangelt es Wiegel nicht an Ehrgeiz.
Sein Fördervertrag bei den Königsblauen läuft bis Juni 2010, Schalke besitzt eine Option zur Verlängerung für ein weiteres Jahr. Und da Felix Magath der Jugend immer öfter eine Chance gibt, kann sich auch für Wiegel der Traum vom Auftritt in der Veltins-Arena schnell verwirklichen.