157 handgezählte Besucher verliefen sich am Samstag in Wanne-Eickel. Zweieinhalb Stunden vor Anpfiff der Bundesligapartie zwischen Schalke und Hannover waren darunter immerhin drei Polizisten, vier Anhänger der Geißbocke sowie eine Handvoll Schalker am Bierstand. Nicht schlecht, für ein Spiel der vierten Liga.
Dass die Knappen am Ende unglücklich gegen die Domstädter mit 0:1 unterlagen, verkam am Ende unter diesen Umständen zu nur wenig mehr als einer Randnotiz. „Ich freue mich natürlich über den Erfolg meiner Mannschaft, der uns unserem Ziel zur Winterpause in einer gesicherten Tabellenregion zu stehen, wieder etwas näher kommen lässt“, analysierte Kölns Trainer Frank Scherer zunächst sachlich.
„Aber dass die Spiele der Zweitvertretungen unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden, werden wir so nicht mehr hinnehmen“, kündigte der Coach an. „Mir ist das Sicherheitsproblem bekannt, zumal es bei unseren Spielen auch schon mal gerappelt hat, aber es muss eine andere Lösung geben“, forderte er den DFB zum Umdenken auf.
Uwe Scherr, Leiter der S04-Nachwuchsabteilung, blies ins gleiche Horn. „Da treffen Personen Entscheidungen, die noch nie auf dem Fußballplatz waren. So kann keine Nachwuchsförderung aussehen“, regte der Ex-Profi an. Trainer Oliver Ruhnert war sowieso bedient: „Wer kein Tor schießt, darf sich nicht wundern, wenn man verliert“, stellte er konsterniert fest.
Und das nicht unverdient. Denn wer wie Christian Erwig völlig freistehend zweimal aus zwei Metern nicht im Tor unterbringt, bleibt weiter im Tabellenkeller stecken. Ob mit oder ohne Fans.