Er war mehr als nur Unternehmer und Fußball-Funktionär. Mit dem Tod von Steilmann verliert Fußball-Deutschland auch eine herausragende Persönlichkeit. Einen Self-Made-Mann, der in den Fünfzigern mit einem kleinen Darlehen seines ehemaligen Arbeitgebers und ein paar Nähmaschinen ein Mode-Imperium schuf.
„Steilmann macht den Stil, den Millionen Frauen tragen möchten. Steilmann macht den Preis, den Millionen Frauen bezahlen können“, hieß der Slogan des Existenzgründers, der 30 Jahre später das größte Textil-Unternehmen der Welt leitete.
Steilmanns Lebenstraum: SGW 09 in der Bundesliga
18.000 Menschen beschäftigte der Träger des Bundesverdienstkreuzes in den Neunzigern weltweit, 1,8 Milliarden Mark betrug der Umsatz im Jahr 1991. Steilmann trennte sich 2006 von seinem Unternehmen. Unter dem Druck der Modekrise zur Jahrtausendwende zerbrach der Konzern, der Standort Wattenscheid ist seitdem von Kündigungswellen betroffen.
Parallelen zum sportlichen Niedergang der SG Wattenscheid 09 lassen sich nicht von der Hand weisen. Steilmann war Mäzen und Präsident der SG Wattenscheid 09, die von 1990 bis 1994 in der Bundesliga spielte. Bis zuletzt unterstützte der Honorarkonsul der Ukraine die Nachwuchsarbeit an der Lohrheide.
Engagement für Umweltschutz, Breiten- und Spitzensport
Darüber hinaus engagierte sich Steilmann bedeutend für den Umweltschutz, den Breiten- und den Spitzensport. Norbert Lammert (CDU), Präsident des Deutschen Bundestages, erinnert sich an Steilmann als „einen Menschen, der in beispielloser Art unternehmerisches und soziales Engagement miteinander verbinden konnte.“
Am Ende bleibt das Bild einer herausragenden Persönlichkeit, die unglaublich selbstlos war und viel für die Sportler und Menschen im Ruhrgebiet getan hat. Unser Mitgefühl gilt seiner Familie und seinen Wegbegleitern. Steilmann hinterlässt drei erwachsene Töchter. Auf Seite 2: Reaktionen zum Tod von Klaus Steilmann