Die letzte Niederlage der HSV datiert vom 22. November 2008 (2:3 in Schermbeck), seitdem gab es jahresübergreifend sogar sechs Dreier und nur ein Unentschieden. Für Hamms Trainer Hans-Werner Moors ist das allerdings noch lange kein Grund, sich und seine Truppe in Sicherheit zu wiegen.
Hans Werner Moors, der Frühling hat begonnen, Ihre Mannschaft ist auf Erfolgskurs. Wann verlängern Sie also Ihren Vertrag in Hamm?
Damit habe ich mich noch gar nicht befasst, das kommt wirklich zu früh. Um Ostern wäre vielleicht der richtige Zeitpunkt, darüber nachzudenken.
Gibt es denn schon eine Tendenz, ob Sie Ihre gute Arbeit in der EVORA-Arena fortsetzen werden oder doch lieber ein Engagement in einer höheren Liga anstreben?
Das ist völlig offen. Wir haben dieses Thema noch nicht angeschnitten, daher weiß ich auch gar nicht, ob man mit mir weiter machen will.
Das kann doch nur eine Formsache sein, wenn man die Entwicklung seit Ihrer Stabübernahme anschaut. Kommt Ihnen die Erfolgsserie nicht langsam unheimlich vor?
Nein! Ich habe schon bei meinem Amtsantritt im Oktober gesagt, dass in diesem Kader viel mehr steckt, als er vorher gezeigt hat. Daher sind die jüngsten Ergebnisse für mich nicht ungewöhnlich, die Truppe stabilisiert sich. Mit dieser tollen Punktausbeute habe ich aber auch nicht unbedingt gerechnet.
Viele im Hammer Umfeld schreiben Ihnen diese Wende zum Positiven zu. Wie bewerten Sie die sportliche Entwicklung?
Ich nehme mich da gerne zurück. Wie heißt es so schön: Bei einem Sieg ist es die Mannschaft, die gewinnt und bei einer Niederlage der Trainer, der verliert? Ich denke, beide Seiten passen zusammen. Und natürlich ist es klar, dass das Selbstbewusstsein mit jedem weiteren Erfolgserlebnis wächst. Zum Saisonbeginn war es umgekehrt, sodass die Spieler eben immer mehr an sich gezweifelt haben, als sie von den ersten zehn Partien keine einzige für sich entscheiden konnten.
Sechs Zähler Vorsprung sind es inzwischen auf einen Abstiegsplatz. Kann man da schon so langsam für die nächste Serie planen?
Das tun wir nicht. Wir sind auf einem guten Weg, aber bis zu unserem Ziel ist dieser noch weit. Es wäre ganz falsch, sich jetzt schon in Sicherheit zu wiegen, denn so schnell wie wir ein Stückchen in der Tabelle nach oben gekommen sind, kann es auch wieder in die andere Richtung gehen. Wir haben jetzt in Düsseldorf II, Aachen II und Bonn drei richtige Brocken vor der Brust, daher denke ich, dass wir erst nach dem Nachholspiel gegen ETB mehr sagen können.
Das findet am Ostermontag statt, genau dann, wenn der unverbesserliche Optimist im Verein, Fußballabteilungsleiter Hartmut Weber, schon gerettet sein will!
Das ist sein gutes Recht, so zuversichtlich zu sein, doch wir erleben doch Woche für Woche, wie auch die anderen Teams punkten und sich gegen den Abstieg wehren. Daher kann ich nicht genug davor warnen, dass man jetzt meint, es würde von alleine so weiter laufen.
Ihre Truppe hat vor drei Wochen Herne vom Thron gestürzt. Warum sollte Sie nicht auch bei der derzeit überragenden Fortuna bestehen?
Weil wir mit erheblichen Sorgen nach Düsseldorf reisen, den Ausfall von sechs Leuten können wir nicht so ohne Weiteres kompensieren. Ich weiß zwar, dass auch der Gegner einige Personalprobleme hat, aber wenn da zwei, drei Spieler aus der dritten Liga nach unten kommen, dann dürfte das wohl kaum eine Schwächung sein.