Der früher mal zweitklassige Traditionsklub, für den früher selbst in der zweiten Mannschaft kickte, solle das Ziel Regionalliga nicht aus den Augen verlieren.
Die Folge war zunächst der krasse Absturz auf den letzten Platz der NRW-Liga, doch nachdem sich unter dem neuen Trainer Hans-Werner Moors der Erfolg langsam einstellte, ging Weber Anfang dieses Jahres wieder mit einer mutigen Prognose ins Land. Bis Ostern soll der Anschluss ins Mittelfeld hergestellt werden, was sowohl Moors als auch den sportlichen Leiter Joachim Krug zum festen Tritt auf die Bremse veranlasste. Nun, sogar fast vier Wochen vor dem genannten Termin, ist das Team der Stunde selbst der Zeit des forschen Funktionärs voraus.
Hartmut Weber, fühlen Sie sich in Ihrer Zuversicht, was die sportliche Situation der HSV betrifft, inzwischen bestätigt?
Doch, durchaus! Ich habe ja schon zu Beginn meiner Amtszeit gesagt, dass wir eine spielerisch gute Mannschaft zusammen haben. Leider haben sich am Anfang überhaupt nicht die Ergebnisse eingestellt, so dass ich mit meiner Einschätzung ziemlich allein dastand. Inzwischen hat sich das Blatt zum Guten gewendet.
Muss man sich im Nachhinein vorwerfen, Moors nicht gleich verpflichtet zu haben?
Dazu möchte ich nicht gerne äußern, denn René Hecker wurde als Coach schon im Mai vorgestellt. Das war, bevor ich meine Tätigkeit als Fußball-Abteilungsleiter aufgenommen habe und war dementsprechend nicht in diese Entscheidung eingebunden. Herr Hecker hat sich auch bemüht, die Spieler richtig auf ihre Aufgaben einzustellen, doch das hat nicht funktioniert. Unter Herrn Moors läuft es plötzlich ganz anders. Ich muss sagen, was er gerade aus den ganz jungen Leuten herausholt, das ist schon bemerkenswert.
Spricht daher nicht alles für eine zügige Vertragsverlängerung?
Die Gespräche mit ihm und einigen Akteuren sind schon angelaufen. Allerdings sollte erst der Klassenerhalt gesichert sein, ehe man konkret die nächste Saison plant. Denn trotz der tollen Erfolgsserie gerade im neuen Jahr sind wir von der Gefahrenzone noch nicht weit entfernt. Allerdings macht der Blick auf die Tabelle gerade seit dem Sieg in Dattenfeld wieder richtig Spaß. Platz zwölf, das ist doch schon mal was!
Sie haben prophezeit, bis Ostern würde sich die Truppe im Mittelfeld befinden. Bis dahin ist es nur noch ein kleiner Schritt.
Das stimmt, aber wir haben jetzt einige Brocken vor der Brust, die erst einmal aus dem Weg geräumt werden müssen. Fortuna Köln sowie die Reserven von Fortuna Düsseldorf und Alemannia Aachen. Das ist schon ein happiges Programm. Auf der anderen Seite: Wer Westfalia Herne schlägt, sollte vor keinem Gegner in der Liga mehr Angst haben.
Es sieht in Hamm also nach einer weiteren Saison in der NRW-Liga aus. Dann endlich mit einer neuen Tribüne?
Das wünschen wir uns sehr, zumindest dass der Bau langsam mal beginnt. Aber der Stand der Dinge ist immer noch so, dass die mit der Kreditvergabe beauftragte NRW-Bank die Finanzierung noch nicht durch hat. Die Tribüne wird kommen, wann genau, kann ich noch nicht sagen. Sie soll unser Vorzeigeprojekt werden, um auf Sicht für Zuschauer und auch neue Partner attraktiver zu werden. Wenn man sieht, welche Hype um die Handballer des ASV Hamm gemacht wird, kann man nur neidisch werden. Da findet man in der schönen neuen Halle plötzlich Sponsoren wieder, die sich 30 Jahre lang im Hammer Sport nicht mehr engagiert haben. Denen möchten wir gerne auch etwas zumindest annähernd Vergleichbares bieten können.