Die TSG Sprockhövel hat im Abstiegskampf der Oberliga Westfalen wieder Hoffnung geschöpft. Auch wenn der Abstand auf das rettende Ufer noch mindestens drei Punkte beträgt, Wattenscheid kann den Abstand im Nachholspiel gegen Vreden noch auf vier Punkte anwachsen lassen, ist der Glaube durch den 4:1-Erfolg gegen den TuS Bövinghausen zurückgekehrt.
Sechs Spiele sind in der Liga nun noch zu gehen. In der Hinrunde konnte die TSG gegen diese sechs Teams nur drei Punkte erspielen. Offensivspieler Emre Yesilova erinnert sich aber an enge Duelle zurück und erhofft sich nun eine bessere Ausbeute: „Wenn wir die Spiele aus der Hinrunde sehen, ist jeder der letzten Gegner schlagbar. Es ist wichtig, dass wir unsere beste Leistung bringen und irgendwie Punkte holen. Ganz egal wie.“
Yesilova sorgte in dieser Saison derweil nicht nur bei Sprockhövel für Furore. Auch in der Baller League, einer Hallenfußball-Liga gegründet von unter anderem Lukas Podolski und Mats Hummels, spielte der Flügelspieler groß auf.
„Die Umstellung ist gar kein Problem. Ich habe damals oft in der Halle gespielt. Die Baller League hat mir sehr viel Spaß gemacht. Es ist mal etwas anderes und eine Ablenkung zum normalen Fußball. Es ist einfach ein geiles Format“, fasst Yesilova die letzten Wochen in der Halle zusammen.
Mit seinem Team Eintracht Spandau, welches von Hans Sarpei trainiert wurde, gelang dem 30-Jährigen der Sprung unter die besten vier Teams. Dort scheiterte er dann im Halbfinale am späteren Siegerteam Streets United.
Es war eine tolle Zeit. Ich hoffe auf ein zweites Mal. Aber erst einmal müssen wir die Klasse halten und das hat Vorrang
Emre Yesilova
Auf die Frage, ob er sich ein zweites Engagement in der Liga vorstellen kann, welche Mitte Juli in die zweite Saison startet, hat er eine klare Antwort: „Auf jeden Fall. Man trifft viele Menschen. Ich bin sehr kontaktfreudig und habe tolle Personen kennengelernt. Es war eine tolle Zeit. Ich hoffe auf ein zweites Mal. Aber erst einmal müssen wir die Klasse halten und das hat Vorrang.“
Als Nachzügler kam der Ex-Wattenscheider in dieser Saison in die Baller League. Eine spontane Entscheidung und eher ein Gefallen für einen guten Bekannten, wie er erläutert: „Da es in dem Team viele Verletzte gab, wurde ich angerufen. Ich habe gesagt, ja trag mich ein, ich kläre alles ab. Da wir montags sowieso immer trainingsfrei haben, musste ich mit dem Training und dem Trainer auch nichts abklären. Man spielt dort ungefähr sowieso nur 15 Minuten. Dann ist es für mich besser, mich dort etwas zu bewegen, anstatt zu Hause auf der Couch zu sitzen.“
Als TSG-Coach Andrius Balaika damals von dem Engagement erfuhr, war er trotzdem verwundert. Nun hat er eine Umgangsweise für diese Situation gefunden: „Das sind Themen, mit denen ich mich gar nicht beschäftigen will. Klar, wenn ich eher dagewesen wäre, wäre es vielleicht anders gelaufen. Aber das sind Baustellen, bei denen ich gezielt nichts mache. Ich möchte da kein Fass aufmachen oder etwas verbieten. Das muss jeder selber wissen, solange er sich nicht verletzt, soll er spielen.“