Lange sah es so aus, als könnte die SpVg Schonnebeck kein Wörtchen mehr im Kampf um den Aufstieg in der mitreden. Vom 12. bis zum 17. Spieltag kamen die Schwalben ordentlich unter die Räder - vier Niederlagen und nur ein Sieg standen zu Buche. Die Hoffnungen und Träume von der Regionalliga-Sensation waren erschüttert.
Nun zeichnet die Tabelle der Oberliga Niederrhein ein völlig anderes Bild. Die Essener konnten die letzten beiden Partien erfolgreich gestalten und stehen mit 36 Zählern auf Rang vier.
Bei Dirk Tönnies, dem Coach der Schonnebecker, gibt dies Anlass zur guten Laune: "Es ist ein schönes Gefühl auf die Tabelle zu blicken und zu sehen, dass wir uns da oben festgebissen haben. In der Winterpause hätten wir nicht mehr damit gerechnet. Das zeigt, dass unser Kader sich stetig entwickelt."
Auf den Tabellenführer, die Sportfreunde Baumberg, beträgt der Abstand zwölf Punkte. Warum also überhaupt noch träumen?
Die Baumberger haben so ihre Probleme mit einem möglichen Aufstieg. Es könnte wohl an den nötigen Regularien scheitern. Somit könnte Schonnebeck auf den zweiten Platz schielen, den gerade Ratingen belegtt. Das sind gerade einmal zwei Pünktchen.
"Wenn Baumberg tatsächlich nicht die Lizenz beantragen sollte, wollen wir der glückliche Gewinner sein, der am Ende auf Platz zwei steht. Vor der Saison hätte uns sicherlich niemand auf dem Schirm gehabt", gibt Tönnies zu.
Aber auch die Spielvereinigung aus Schonnebeck müsste im Falle eines Aufstiegs einiges am eigenen Stadion, dem Schettersbusch, tun. Durch die neue Situation wird die Regionalliga-Lizenz wieder unfassbar spannend. Erst kürzlich berichtete RevierSport, dass sich Schonnebeck noch Gedanken macht um die Sinnhaftigkeit einer Beantragung der Lizenz.
Die Entscheidung sollte zeitnah stehen. Frank Isert, der erste Vorsitzender der Spielvereinigung Schonnebeck, lässt erneut aufhorchen: "Die Auflagen bestehen aus 76 Seiten, da gibt es einiges zu beantworten. Das ist in diesem Jahr schwieriger geworden. Es kam vieles neu dazu. Wir befinden uns in guten Gesprächen mit dem Verband und prüfen alle Angelegenheiten mit höchster Akribie."
Der Schettersbusch könnte "Regionalliga-tauglich gemacht werden" erzählt Isert. Bis zum 31. März müsste die Tauglichkeit allerdings bewiesen werden. Kaum noch Zeit für den Klub. Der Blick wird wohl zu anderen Spielstätten schweifen müssen.
Isert betonte gegenüber RS, dass die Regionalliga nicht mehr dieselbe ist: "Im Gegensatz zu beispielsweise 2016 hat die Regionalliga ihre Strahlkraft ein wenig verloren. Die Zuschauermagneten sind nicht mehr vorhanden. Gerade, wenn nun auch Aachen aufsteigt. Daher überlegen sich die meisten Vereine doppelt, ob sie den Weg in die Regionalliga antreten wollen."