Bei der SG Wattenscheid 09 ist die Hoffnung auf den Klassenerhalt zurückgekehrt. Nach dem überzeugenden 4:0-Sieg gegen den FC Brünninghausen - einen direkten Mitkonkurrenten im Tabellenkeller - bildet die SGW endlich nicht mehr das Tabellenschlusslicht der Oberliga Westfalen. Mitverantwortlich für die wohl beste Offensivleistung der Saison: Flügelspieler Umut Yildiz.
Zuvor konnten die Schwarz-Weißen exakt 449 Tage nicht mehr im heimischen Lohrheidestadion gewinnen. Nun ist der Fluch gebrochen. „Die Fans mussten über ein Jahr lang auf diesen Moment warten. Es fühlt sich unfassbar schön an. Wir sind alle überglücklich und erleichtert. Das wird uns extrem guttun. Wir wollen uns aber keinesfalls darauf ausruhen, weil noch viel Arbeit bevorsteht“, resümierte Yildiz nach der Partie.
Den Treffer zum 2:0 erzielte der 24-Jährige höchstpersönlich. Vorausgegangen war eine sehenswerte Kombination und Torvorlage von Neuzugang Nico Thier. Bei seinem Torjubel rannte der Deutsch-Türke dann euphorisch in Richtung Trainerbank und zeigte auf Coach Engin Yavuzaslan, der seinen Schützling im Anschluss freudestrahlend umarmte.
„Ich wusste, dass er sein Tor machen wird, weil er einfach seit Wochen schon stark trainiert“, verriet der Trainer und erzählte: „Ich weiß, wie man einen Umut Yildiz nehmen muss. Er braucht viele Freiheiten, die ich ihm auch gebe. Vielleicht war es das, was er mir damit zurückzahlen wollte. Ich weiß es sehr zu schätzen, dass wir einen Spieler mit dieser Qualität im Kader haben. Umso mehr ehrt es mich, dass er bei seinem Tor direkt an mich gedacht hat.“
Und tatsächlich: Yildiz verriet, dass er sich nach dem Treffer bei seinem Trainer für „den Zuspruch und das Vertrauen“ bedanken wolle. Lange dauerte es nicht, ehe der Flügelflitzer nach seiner Wattenscheid-Rückkehr wieder zündete - auch dank seines Coaches: „Wir hatten am Abend vor dem Spieltag nochmal telefoniert und er hat mir Selbstvertrauen zugesprochen. Er steckt unheimlich viel Arbeit in diesen Verein. Deswegen freue mich ich für ihn und habe ihm das Tor gewidmet.“
Aufstiegsheld 2022 - Yildiz weiß, wie sich Erfolg anfühlt
Bereits zwischen 2021 und 2023 spielte der dribbelstarke Flügelspieler im Lohrheidestadion und war einer der Helden des Regionalliga-Aufstiegs vor knapp zwei Jahren. Nach einem kurzen Ausflug zum TuS Bövinghausen kehrte der Publikumsliebling im vergangenen Winter-Transferfenster schließlich zurück zur SG Wattenscheid und galt fortan als wichtiger Baustein im System von Yavuzaslan.
Yildiz weiß, wie sich Erfolg in Wattenscheid anfühlt und soll dem Verein mit der Erfahrung im Gepäck zu alter Stärke verhelfen. Ausschlaggebend für den Vereinswechsel war, neben seiner persönlichen sportlichen Situation, auch der tabellarische Absturz der SG Wattenscheid. In der Hinrunde litt der Linksfuß mit „seinem Herzensklub“ und möchte diesen nun unbedingt bei der Mission Klassenerhalt unterstützen.
„Das war ein großer Grund wieder zurück nach Wattenscheid zu wechseln. Wenn ich sehe, wie die Fans sich über meine Rückkehr freuen, geht mir das Herz auf. Wattenscheid ist mein Verein. Ich freue mich riesig wieder da zu sein. Man sieht, dass unsere Formkurve nach oben zeigt und genau daran will ich anknüpfen."