Seit Oktober letzten Jahres steht Trainer Christian Britscho wieder an der Seitenlinie im Nachwuchsbereich des Wuppertaler SV. Wenige Wochen nach seinem Aus beim Oberligisten SG Wattenscheid 09, entschied er sich für eine Pause im Herrenfußball und geht mit dem Traineramt bei den Junioren zurück zu seinen Wurzeln.
Bereits zwischen 2017 und 2018 coachte der heute 54-Jährige das U19-Team der Bergischen Löwen. Zuvor war er jahrelang für verschiedene Jugendmannschaften des VfL Bochum verantwortlich und formte dort unter anderem Spieler wie Leon Goretzka oder Lukas Klostermann.
Nun widmet sich Britscho wieder der Talententwicklung und kämpft mit dem WSV in der U19-Bundesliga West gegen den Abstieg. „Ich habe mich gut in Wuppertal eingefunden. Auch zurück im Nachwuchsbereich zu sein, gefällt mir. Ich habe eine Mannschaft übernommen, die in Teilbereichen nach obenhin viel Luft hat“, erzählte der hauptberufliche Polizist.
Für ihn habe die Aufgabe, mit jungen Spielern zu arbeiten, einen besonderen Reiz: „Zwischen Leistungsgrenze und Schwächephasen ist es im Jugendfußball manchmal ein schmaler Grat. Das ist teilweise wechselnder als das Wetter auf Island. Aber genau das macht diesen Job so interessant und die Aufgabe so spannend.“
Seine Schützlinge rangieren im Tableau, trotz zuletzt vielversprechender Auftritte, aktuell noch auf Abstiegsplatz 13. Duelle gegen die Tabellennachbarn SC Verl und VfL Bochum folgen demnächst. Britscho ist sich der Situation bewusst: „Wir laufen den Punkten im Moment hinterher und befinden uns in einer Situation, wo wir diese zügig einfahren müssen. Die Tabelle gibt es nicht anders her. Es gilt jetzt, mit feinem Gespür an die Sache ranzugehen und in den nächsten Wochen den erneuten Turnaround zu schaffen.“
Britscho drückt Wattenscheid die Daumen im Abstiegskampf
Bis zu seinem Aus bei der SG, kurz nach Saisonbeginn, trainierte Britscho den Traditionsklub über drei Jahre lang - mit dem Höhepunkt der Regionalliga-Rückkehr 2022. Nun dürfte der gebürtige Bochumer den Klub von der Lohrheidestraße kaum wiedererkennen. Trainiert von Engin Yavuzaslan und mit zahlreiche neuen Akteuren auf dem Feld, hat sich die SGW inzwischen auch auf der Position des Sportvorstandes mit Hartmut Fahnenstich neu aufgestellt.
Der Kader wurde quasi runderneuert. Da wurden im Winter andere Spieler geholt als wir es noch vor der Saison konnten. Scheinbar haben sich da neue Quellen aufgetan zu haben.
Christian Britscho
Das Tagesgeschehen bei seinem Ex-Klub verfolgt Britscho aktiv mit: „Es ist ja ganz klar, dass man als ehemaliger Trainer seinen Ex-Klub verfolgt. Dass sie gegen Türkspor Dortmund kurz vor Schluss fast noch den Lucky Punch erzielt haben, ist auch zu mir durchgedrungen. Damit hätten sie den perfekten Rückrundenstart erwischt und wären tabellarisch schon aus dem Keller geklettert.“
Ex-Coach bleibt optimistisch
Mit sieben externen, teils hochkarätigen Neuzugängen, haben die Wattenscheider im Winter ihren Oberliga-Kader verstärkt. Transfers, die sofort sofort bei der Mission Nichtabstieg weiterhelfen werden, glaubt Britscho: „Ich traue Wattenscheid den Klassenerhalt absolut zu. Der Kader wurde quasi runderneuert. Da wurden im Winter andere Spieler geholt als wir es noch vor der Saison konnten. Scheinbar haben sich da neue Quellen aufgetan zu haben. Die Qualität ist da und meine Daumen sind gedrückt.“