42 Jahre alt, verheiratet, Vater von Tochter Tamin (13) und Bürokaufmann von Beruf: Das ist Engin Yavuzaslan - neuer Trainer der SG Wattenscheid 09 und damit Nachfolger des beurlaubten Christian Britscho.
Am Montagabend (25. September) machte SG-Sportchef Christian Pozo y Tamayo das fix, was RevierSport schon am Sonntagabend (24. September) berichtete.
Yavuzaslan löste seinen Vertrag beim 09-Liga-Konkurrenten Spielvereinigung Vreden nach drei Jahren auf. Der in Recklinghausen wohnhafte A-Lizenzinhaber ist überglücklich zurück im Ruhrgebiet zu sein. Denn es sei angemerkt: Yavuzaslan machte Unmengen an Kilometern als Vreden-Trainer. 110 hin und 110 Kilometer zurück - und das dreimal die Woche plus die Spiele am Wochenende. Nun wird die Fahrtstrecke entspannter.
RevierSport sprach mit dem neuen Trainer der SG Wattenscheid 09.
Engin Yavuzaslan, wie kam es zur Trennung in Vreden und zum Engagement in Wattenscheid?
Nach der Beurlaubung von Christian Britscho hat mich Christian Pozo y Tamayo angerufen. Ich musste überhaupt nicht überlegen. Meine Frau freute sich auch, weil sie natürlich auch wieder mehr von mir hat. Ich habe eigentlich sofort zugesagt. Vreden hat mir keinerlei Steine in den Weg gelegt. Das lief alles super sauber ab. Ich verlasse kein sinkendes Schiff oder dergleichen, sondern übergebe eine sehr ordentliche Mannschaft, die in der Liga sieben Punkte auf dem Konto hat und im Westfalenpokal auch noch dabei ist. Meine bisherigen zwei Co-Trainer werden das in Vreden schon schaukeln. Davon bin ich überzeugt.
Ich bin ein Typ Mensch, der sich lieber alles selbst erarbeitet als etwas geschenkt zu bekommen. So sehe ich das auch im Fußball. Wir müssen unheimlich fleißig sein, um die Punkte einzufahren. Für diese Fans müssen wir einfach Vollgas geben.
Engin Yavuzaslan
Sie sind jetzt in Wattenscheid. Wie war denn Ihr erster Eindruck von der Infrastruktur?
Das ist natürlich schon etwas anderes als in Vreden. Ich habe hier für alle Sparten einen Ansprechpartner. Allein das ist für mich schon der Wahnsinn. Das riecht hier förmlich nach Profitum und großer Tradition. Allein, wenn man schon die Stufen in die Kabine runtergeht, ist das schon geil. Ich freue mich einfach, dass ich für diesen geilen Verein und seine Fans arbeiten darf.
Welche Defizite haben Sie denn sportlich erkannt?
Die gibt es definitiv. Aber das werde ich in der Öffentlichkeit nicht kundtun. Das mache ich schon aus Respekt zu Christian Britscho, den ich wahnsinnig schätze, nicht. Wir werden ab Dienstagabend an den Defiziten, die ich erkannt habe, auf dem Platz arbeiten und alles dafür tun, um sie zu eliminieren.
Auf was für eine SG Wattenscheid dürfen sich denn die 09-Fans unter Trainer Yavuzaslan freuen?
Ich bin ein Typ Mensch, der sich lieber alles selbst erarbeitet als etwas geschenkt zu bekommen. So sehe ich das auch im Fußball. Wir müssen unheimlich fleißig sein, um die Punkte einzufahren. Für diese Fans müssen wir einfach Vollgas geben. Wir müssen die PS, die zweifelsohne in der Mannschaft stecken, auf den Rasen bringen und unsere Leute sowohl in der Lohrheide als auch in der Fremde begeistern und mitziehen. Dann werden wir gemeinsam mit den Fans noch stärker.
Am Sonntag (1. Oktober, 15 Uhr) kommt die TSG Sprockhövel in die Lohrheide. Was für einen Gegner erwarten Sie da?
Yakup Göksu, mit dem ich gut befreundet bin, schätze ich sehr. Er ist ein sehr guter Trainer und wird wissen, was seine Mannschaft erwartet, weil er natürlich auch mich gut kennt. Mit Vreden haben wir in dieser Saison 1:1 in Sprockhövel gespielt. Da sind auf eine starke Mannschaft, die physisch brutal ist, getroffen. Das wird auf jeden Fall ein schweres Spiel. Aber mit der Unterstützung der Fans wollen wir den ersten Heimsieg in dieser Saison einfahren.