Es war ein so wichtiger Erfolg, den der FSV Duisburg am Sonntag eingefahren hat. Mit 2:0 siegte das Tabellenschlusslicht der Oberliga Niederrhein beim Cronenberger SC und agierte dabei über eine Stunde sogar in Unterzahl. Dementsprechend glücklich war auch Trainer Engin Kum.
Schließlich haben sich die Duisburger noch lange nicht aufgegeben. Trotz zehn Punkten Rückstand aufs rettende Ufer ist der Coach überzeugt, dass Mannschaft und Klub sich in der Liga halten können. „Es ist nie schön, wenn man unten feststeckt, aber das Ziel bleibt der Nicht-Abstiegsplatz. Es ist alles möglich, die Qualität ist da“, stellt Kum fest, auch mit Verweis auf die knappen Spiele gegen die SSVg Velbert, den VfB Homberg oder den ETB. „Letztendlich hat die Durchschlagskraft für mehr gefehlt.“
Seit zwei Wochen ist der ehemalige Unterrather Jugendtrainer gemeinsam mit Sportchef Erol Ayar für die Oberliga-Mannschaft verantwortlich. Ob die Kombination eine Interimslösung ist? „Jein“, sagt Kum. „Die Mannschaft hat mich super akzeptiert. Ich mache meinen Job zu 150 Prozent. Im Moment funktioniert das, auch wenn es schwierig ist.“ Neben ihm und Ayar gibt es derzeit nur zwei Betreuer, die sich um das Organisatorische kümmern.
Mit weiteren Erfolgen könnte sich Kum in jedem Fall den Trainerjob beim FSV Duisburg sichern. Schon in der Woche zuvor war der FSV gegen den durchaus prominent besetzten Aufsteiger MSV Düsseldorf mit 0:1 nur knapp unterlegen. Nach dem 2:0 in Cronenberg sei Kum „stolz“ auf eine Mannschaft gewesen: „Es war schön, mal auswärts zu gewinnen. Die Jungs haben umgesetzt, was wir verlangt haben. Sie haben sich nur auf ihr Spiel fokussiert und wirklich alles gegeben.“
Und sollen da dann nun am kommenden Sonntag beim Heimspiel gegen den SV Sonsbeck erneut ansetzen. „Wir können ein Ausrufezeichen setzen“, weiß Kum, der nun mit Blerton Muharremi allerdings auf seinen letzten verbliebenen Innenverteidiger rotgesperrt verzichten muss.
Aus Duisburger Sicht wäre es durchaus etwas besonderes, wenn Kum sich mit Erfolgen langfristig an der Warbruckstraße engagieren dürfte. Seit 2015 war nur Aufstiegstrainer Markus Kowalczyk länger als ein Jahr beim FSV als Trainer tätig. Seitdem gab es aus unterschiedlichsten Gründen immer nur kurze Trainer-Intermezzos beim FSV: Daniel Sekic (kein Spiel), erneut Kowalczyk (acht Spiele), Dietmar Schacht (ein Spiel), Muhammet Isiktas (elf Spiele), Bartosz Maslon (elf Spiele), Dirk Pusch (acht Spiele) und Luciano Velardi (14 Spiele).