Der TuS Bövinghausen sorgt als Aufsteiger in der Oberliga Westfalen für mächtig Aufsehen. Nach neun Spieltagen stehen bei dem Team um Ex-BVB-Profi Kevin Großkreutz sieben Siege und zwei Unentschieden auf dem Konto. Damit liegt das Team von Sebastian Tyrala mit zwei Punkten vor Westfalia Rhynern an der Tabellenspitze. Im RevierSport-Interview erklärt der Coach, warum es dennoch viel zu früh ist, um an einen möglichen Aufstieg zu denken und warum er in der kommenden Woche ein ganz enges Spiel erwartet.
Sebastian Tyrala über…
…den jüngsten 3:1-Erfolg über den Delbrücker SC:
„Wir haben eine gute erste Halbzeit gespielt, und es steht nach 46 Minuten 3:0. Dann lassen wir es einfach wieder ausrollen. Natürlich ist man dann als Trainer nicht zufrieden, da will man schon, dass man das irgendwie gut zu Ende spielt. Es war ein verdienter Sieg, aber es war jetzt nicht über 90 Minuten die gewünschte Leistung für den Trainer. Aber man muss die Kirche im Dorf lassen. Ich war selbst Fußballer. Da ist es normal, wenn man 3:0 führt, dass man es dann runterspielt.“
…den starken Saisonstart:
„Klar, wir wissen, was wir können und dass wir eine gute Mannschaft haben und die auch nochmal gut verstärkt haben, aber natürlich hat keiner damit gerechnet, dass wir nach neun Spieltagen von ganz oben grüßen und noch kein Spiel verloren haben. Umso gefährlicher ist es, dann jetzt zu denken, dass alles von selbst läuft. Ich habe es schon nach dem zweiten, dritten Spiel gesagt. Wir müssen es uns in jedem Spiel hart erarbeiten. Das merkt man auch in jedem Spiel, dass man viel investieren muss. In der Westfalenliga war es ja irgendwann so, dass man wusste, man gewinnt heute. Das ist in der Oberliga nicht der Fall. Da ist die Leistungsdichte halt einfach viel, viel enger.“
Wir wollen da hoch, aber es ist trotzdem keine Selbstverständlichkeit.
Sebastian Tyrala
…die eigenen Ambitionen:
„Ich glaube wir fahren ganz gut damit, von Spiel zu Spiel zu schauen, weil noch ein paar Hammer-Wochen auf uns zukommen. Aber klar, wir haben uns jetzt einen gewissen Respekt und eine Erwartungshaltung erarbeitet. Die wollen wir auch nicht hergeben. Wir haben jetzt neun Spiele nicht verloren. Warum nicht auch das zehnte, elfte, zwölfte? Was dann am Ende dabei rumkommt? Wir nehmen alles mit. Auch mit der Truppe und als „nicht normaler Aufsteiger“, wie jeder so schön sagt, werde ich noch nicht davon reden, dass wir um den Aufstieg spielen. Wir wollen da hoch, aber es ist trotzdem keine Selbstverständlichkeit.“
…das anstehende Spiel beim FC Gütersloh, der zuletzt zwei Niederlagen kassierte:
„Ich glaube wir werden auf eine sehr, sehr wütende Gütersloher Mannschaft treffen, die jetzt zwei Mal etwas liegenlassen hat. Die wollen natürlich den Anschluss nicht verlieren. Allein so eine Situation, dass wir ungeschlagen Erster sind, kommt Gütersloh ja ganz recht. Die werden sich sagen: Wir können den Tabellenführer schlagen und dann sind wir wieder mittendrin statt nur dabei. Ich habe sie mir auch schon angeschaut. Es ist eine der besten, wenn nicht sogar eigentlich die beste Mannschaft der Liga. Daher erwarte ich einen extrem heißen Tanz. Wir freuen uns drauf. Wir haben es uns erarbeitet in so ein Spiel auch mal mit Vorfreude reinzugehen. Daher wird das interessant. Aber ich warne davor zu sagen, dass der Erste gegen den Neunten spielt. Das hat in diesem Spiel gar nichts zu sagen.“