Er ist der Dreh- und Angelpunkt im Offensivspiel der TSG Sprockhövel. Sobald der Ball in den eigenen Reihen ist, wird er als Zielspieler auf der linken Außenbahn oder in der Spitze gesucht. Er setzt seine Mitspieler in Szene und trifft derzeit dazu noch wie am Fließband. Die Rede ist von Nazzareno Ciccarelli. Der Italiener war im Oberliga-Spiel gegen den TuS Ennepetal erneut der überragende Mann auf dem Spielfeld. Einen eigenen Treffer und zwei eindrucksvolle Assists konnte er zum 5:2-Derbysieg beisteuern.
Gegen die Gäste aus dem Ennepetal gelang es der TSG nach Wochen der Pleiten endlich wieder Zählbares einzufahren. Ciccarelli gab nach der Partie einen Einblick in seine Gefühlswelt: „Ich bin so glücklich darüber, dass wir endlich den Umschwung bekommen haben. Es lief in den letzten paar Spielen nicht wie gewünscht. Wir haben uns vorgenommen, dass wir alles geben werden. Selbst im Training hat man schon gemerkt, dass wir heiß auf dieses Spiel sind. Am Ende konnten wir das auf den Platz bringen, was wir uns vorgenommen haben. Wir sind mit Leidenschaft und Spaß angetreten. Dadurch haben wir befreiter aufgespielt und siegen können.“
Platz eins in der Oberliga-Torschützenliste
„Ich bin hart am arbeiten und habe mir vorgenommen nochmal in der Oberliga anzugreifen“, antwortete Ciccarelli auf die Frage warum es plötzlich für ihn wie am Schnürchen läuft. Der 25-Jährige erzielte mit dem Treffer zur zwischenzeitlichen 2:0-Führung seinen 13. Saisontreffer im zehnten Spiel. Damit teilt er sich zusammen mit Maximilian Podehl vom ASC 09 Dortmund nun den Thron in der Torjägerliste der Oberliga Westfalen.
Der Angreifer ging in der fünften Spielklasse neben der TSG Sprockhövel bereits für den SC Hassel, den FC Brünninghausen, SC Westfalia Herne und die Hammer Spielvereinigung auf Torejagd - kennt die Liga also bestens. Warum die Anzahl seiner Stationen vielleicht ein Grund für seinen aktuellen Lauf sein könnten, erklärte er: „Wahrscheinlich hat mir in den letzten paar Jahren die Erfahrung gefehlt. Spielerisch war ich immer gut dabei - das hat mir bislang jeder Trainer gesagt. In Verbindung mit dazu gewonnener Erfahrung in der Liga kommen langsam auch endlich die Zahlen dazu. Natürlich muss ich aber auch die Mannschaft loben, die mich immer gut freispielt und im Strafraum sucht.“
Ciccarelli möchte sich den Traum Regionalliga erfüllen
Im vergangenen Sommer entschied der Stürmer sich nochmal für eine Vertragsverlängerung in Sprockhövel. Er fühle sich „zurzeit sehr wohl“ und genieße „vollstes Vertrauen“ seines Trainers. Herausragende Leistungen wecken im Umkehrschluss jedoch auch meistens das Interesse höherklassiger Vereine. Ciccarelli möchte sich im Moment nicht mit dem Thema Regionalliga beschäftigen, hat allerdings das Bestreben den Schritt in Zukunft zu wagen: „Ich konzentriere mich erst einmal voll und ganz auf diese Saison. Trotzdem ist es natürlich mein Ziel, mich in den kommenden Jahren in einer höheren Liga beweisen zu dürfen. Dafür gebe ich jeden Tag 100 Prozent.“