Die Spieler folgten seiner Aufforderung und bis auf Keeper Daniel Samorey und Stürmer Sascha Siebert blieben alle Akteure der Einheit fern. "Gerade die jungen Akteure haben sich nicht getraut, gegen Özay zu sein", berichtet Markus Bachmaier-Hoth, warum die Truppe lieber diskutierte, als praktisch zu üben. Doch wer ist Bachmaier-Hoth? Er ist der neue Geschäftsführer der Germania und hat sein Amt vor 14 Tagen angetreten, war bis dato für den Jugendbereich der DJK zuständig.
"Aber wir werden ja wahrscheinlich die NRW-Liga schaffen, da muss man anders arbeiten als bisher. Deshalb habe ich den Job übernommen", versucht der selbstständige Bestatter, den Verein strukturell auf Kurs zu bekommen und erklärt das neuerliche Theater: "Wir wollten zuletzt unsere vom Abstieg bedrohte Reserve verstärken. Doch einige Spieler haben es nicht eingesehen, unten aufzulaufen. Dabei war es nicht als Degradierung gemeint, sondern lediglich als Hilfe für die Zwote gedacht. Das war wohl der Grundstein für die Vorkommnisse." Denn Cenk Alakazli, Mohamed El Said und Ante Sicencia sind nicht erschienen und haben daraufhin Abmahnungen erhalten. Rommel und Gökyesil, der nach eigenem Bekunden noch auf mehrere Gehälter wartet, haben sich krank gemeldet. "Ein Unding", schimpft der 33-jährige Funktionär.
Während die Donnerstags-Einheit also der Rebellion zum Opfer fiel, machte der Kader am Freitag indes eine Rolle rückwärts. "Alle haben sich gegen Ozay und für unseren Trainer ausgesprochen", berichtet Bachmaier-Hoth. Auf die Frage, wer denn der Coach sei, fügt er schmunzelt nach: "Okay, die Elf hat Trainer Miladin Lazic und unserem Sportlichen Leiter Srdjan Jankovic den Rücken gestärkt." Und Gökyesil? "Der hat sich nach diesem Votum gegen seine Person unglaublich aufgeregt und ist mit unserem Abwehrspieler Savas Turhal aneinandergeraten, so dass wir mit einigen Leuten dazwischen gehen mussten", erzählt Bachmaier-Hoth, der nicht nur wegen der Rangelei gegen den Ex-Spielführer vorgehen wird.
"Er ist vom Verein bereits wegen unsportlichen Verhaltens abgemahnt worden, denn so etwas können und werden wir uns nicht bieten lassen. Aber ich gehe nach dem Vertrauensbeweis nun davon aus, dass wir heute in Ahlen eine ganz normale Mannschaft ins Rennen schicken werden. Lediglich Rommel soll in der Reserve aushelfen, ansonsten sind alle Spieler dabei."
Für Bachmaier-Hoth ist die ganze Situation natürlich kein guter Start, aber "das ist mir egal", versichert er. "Wir müssen uns im Gesamten ganz anders aufstellen und uns um eine vernünftige Außendarstellung bemühen. Denn solche Vorkommnisse dürfen einfach nicht sein." Und dafür arbeitet er intensiv auch am personellen Fortschritt der DJK. "Eine One-Man-Show wie sie derzeit mit unserem Vorsitzenden Rolf Schobert abläuft, wird es demnächst nicht mehr geben."
Nachgefragt
Hallo Dennis Rommel, wie gehen Sie als Goalgetter der Gladbecker mit Ihrer Suspendierung in die Kreisliga-Reserve um? Mich überrascht bei der DJK gar nichts mehr. Nach dem ich bekannt gegeben habe, dass ich im Sommer den Verein verlassen werde, habe ich nicht mehr gespielt. Und der wichtigste Satz fiel am Donnerstag, als unser Trainer oder taktischer Berater oder so meinte: 'Geh' doch zu deinem Freund Guido Naumann nach Zweckel.' Daran sieht man, dass er echte Autoritätsprobleme hat. Wer? Na, Srdjan Jankovic. Ich wundere mich allerdings, dass er als taktischer Berater plötzlich auch für personelle Dinge zuständig ist. Aber diesen Titel hat er sich ja nur einfallen lassen, denn er selber hat sich vor die Mannschaft gestellt und gesagt, dass er unser Trainer ist.
Werden Sie heute in der Zweiten auflaufen? Kein Kommentar.
Wo werden Sie denn im Sommer spielen? Ich habe mehrere Angebote, aber noch keinen Vertrag unterschrieben.