Einer, der die am Samstag voraussichtlich aufgeladene Stimmung wohl noch zusätzlich elektrisieren würde, ist beim stadtinternen Duell gar nicht mit von der Partie: Robin Hilger. Der 23-Jährige, der aus der Jugend des SC kommt und in den vergangenen Jahren als so etwas wie das Aushängeschild des Vereins galt, vollzog im Sommer nämlich einen brisanten Wechsel. Er tauschte das rote gegen das blaue Trikot und heuerte beim Rivalen von der Sonnenblume an.
124 Treffer in 165 Spielen für den SC Velbert
Zu einem Wiedersehen mit den Ex-Kollegen wird es am Samstag allerdings nicht kommen. Bereits seit April fällt Hilger aufgrund einer schwerwiegenden Knieverletzung aus. Zuvor hatte er in 165 Pflichtspielen für den "Club" 124 Tore geschossen. So trug er großen Anteil am erstmaligen Aufstieg in die Oberliga vor zwei Jahren.
In der Vorsaison konnte der SC beide Duelle gegen die SSVg überraschend gewinnen. Im Rückspiel Mitte März traf Hilger zum entscheidenden 1:0-Endstand und avancierte so zum Matchwinner. Zu diesem Zeitpunkt war sein bevorstehender Wechsel zum Nachbarn, der schon mehrfach versucht hatte, den Angreifer abzuwerben, bereits publik geworden.
Die Umstände des Transfers sorgten damals nicht unbedingt für Jubelstürme auf Seiten des SC. „Wenn man an einem Spieler eines anderen Vereins interessiert ist, dann fragt man dort an, das gehört sich so in der Nachbarschaft und wendet sich nicht direkt an den Spieler“, sagte der Vereinsvorsitzende Dirk Graedtke damals, Ende Februar, der WAZ. „Und wir hätten den Wechsel lieber erst intern kommuniziert, als dass alles es aus der Presse erfahren.“
SSVg-Chef hofft auf gute Kulisse
Hilger verwertete im letzten Derby übrigens eine Flanke seines Bruders Lars, der noch immer für den "Club" spielt. Zu einem Wiedersehen auf dem Feld wird es aufgrund der Verletzung am Samstag aber nicht kommen.
In der Vorsaison kamen über 2 000 Zuschauer zu den Partien. Die Velberter Stadtwerke hatten damals freien Eintritt organisiert. Diesmal kosten die Tickets zwar, der SSVg-Vorsitzende Oliver Kuhn hofft im Stadionmagazin des Vereins aber dennoch "auf einen gelungenen Heimspielstart in die Saison 2019/20 vor sicherlich guter Kulisse. Ich wünsche unterhaltsame 90 Minuten mit einem sportlich fairen Verlauf."