„Wir wollen gern oben mit dabei sein und nach Möglichkeit einen der beiden ersten Plätze ergattern“, betont Trainer Christian Knappmann gegenüber der WAZ. Sich hohe Ziele zu stecken, ist für den 38-Jährigen kein Zeichen von Hochmut. „Für mich ist das eher sympathisch“, erklärt er, „ich glaube nicht, dass man bereits erfolgreich ist, wenn man alle Ziele erreicht. Vielleicht hat man die Ziele nur zu niedrig gesetzt.“
„Ein 28- oder 30-Jähriger hat vielleicht keinen Bock, fünfmal pro Woche zu trainieren“
Eine spezielle Denkweise - vor allem, wenn man bedenkt, dass es im Rahmen der Vorsaison nur für Platz acht gereicht hat. Allerdings traut der Coach seinem neuformierten Team viel zu. Insbesondere den jungen Akteuren. Während der Sommervorbereitung ging es für Westfalia insgesamt fünfmal pro Woche auf den Trainingsrasen - für einen Oberligisten ein äußerst umfangreiches Pensum. Aber auch das sei ein Grund für die Herner Verantwortlichen, auf junge, hungrige Spieler zu setzen, die sich noch verbessern wollen und vom Sprung in höherklassige Ligen träumen.
„Ich glaube, dass unsere Arbeitsweise einfach besser zu diesen Spielertypen passt“, betont Knappmann. „Ein 28- oder 30-Jähriger, der Familie hat und eine geregelte Arbeit, hat vielleicht keinen Bock, fünfmal pro Woche zu trainieren. Verständlicherweise.“
Personell hat es am Schloss Strünkede dazu passend eine Kaderverjüngungskur gegeben. Insgesamt fünf Neuzugänge kommen aus einer benachbarten U19-Mannschaft, zwei weitere haben gerade ihr erstes Seniorenjahr hinter sich und gleich vier Talente schafften es aus dem eigenen Herner Nachwuchs in den Oberliga-Kader. Als einziger „gestandener“ Spieler kommt derweil Manuel Dieckmann von der Hammer SpVg. Und zusammen mit den verbliebenen Routiniers soll so der perfekte Mix aus jung und alt hergestellt werden.