„Du verlierst hier, weil du in den ersten beiden Minuten noch im Mannschaftsbus gesessen hast“, sagte Hamms Trainer Rene Lewejohann konsterniert. Damit spielte der Trainer auf den Gegentreffer seiner Mannschaft nach 30 Sekunden an. Mit diesem Brett im Rücken mussten die Hammer schließlich die Partie bestreiten, steckten jedoch nicht auf und wehrten sich gegen die Niederlage.
Dies wurde jedoch zu einer Mammutaufgabe, nachdem sich Damir Kurtovic aufgrund einer Unsportlichkeit nach nur 34 Minuten mit einer Gelb-Roten Karte vom Feld verabschiedet hatte. Eine Entscheidung, die Lewejohann nicht mittrug, im Nachgang aber auch nicht nachtreten wollte und sagte: „Was ich mir nur ein Stück weit wünsche, ist ein bisschen Fingerspitzengefühl, weil damit machst du dann ein Spiel auch kaputt.“ Als Ausrede wollte der Cheftrainer, dessen Vertrag in der abgelaufenen Woche verlängert wurde, aber auch diese Entscheidung nicht gelten lassen und suchte die Fehler bei seiner eigenen Truppe.
„In den entscheidenden Situationen waren wir nicht da und die Halterner schon und dann verlierst du das Spiel halt“, ärgerte sich Lewejohann. Sein Gegenüber Magnus Niemöller zollte dem Gegner Respekt und stellte seiner Truppe besonders für die Zeit in Überzahl kein gutes Zeugnis aus. „Im Spiel elf gegen zehn war das allenfalls eine drei minus. Wenn man schießen sollte, haben wir gepasst und andersherum. Wir haben nicht immer die klugen Entscheidungen getroffen“, meinte der Halterner Erfolgsmacher und fügte an „Es war extrem harte Arbeit, weil der Gegner defensiv gut stand und über lange Bälle immer wieder gefährlich wurde.“
Der Genickbruch der Gäste, die sich bis zum Schluss gegen die Pleite stemmten, folgte schließlich in der 86. Spielminute, wo Stefan Oerterer einen katastrophalen Rückpass von Pascal Schmidt abfing und nur noch auf Arda Nebi legen musste, der zum Endstand einschob.
Der TuS Haltern verteidigt seinen Zehn-Punkte-Vorsprung auf die Verfolger und marschiert weiter Richtung Regionalliga-Aufstieg. In Hamm hingegen herrscht Ernüchterung, denn durch den 2:0-Sieg des FC Gütersloh rangiert die Spielvereinigung nur noch dank des besseren Torverhältnisses über dem Strich.
Autor: Leon Koch