Der erste Vorsitzende Oliver Kuhn nahm es mit leicht sarkastischem Humor: „Wir haben viele Tore gesehen, das passt in Zeiten der Handball-Weltmeisterschaft.“ Mit 2:5 (2:2) hatte die SSVg Velbert ihr erstes Testspiel verloren. Im Duell zwischen den Oberligen Niederrhein und Westfalen hatte sich der westfälische Kontrahent TuS Erndtebrück auf der Anlage am Berg durchgesetzt. Das war vom Spielverlauf her sicher etwas zu deutlich. Dennoch ging der Erfolg völlig von Ordnung, der Regionalliga-Absteiger hatte den Velbertern im Angriff einiges ein Klasse und Cleverness voraus.
SSVg-Trainer Alexander Voigt hatte auch keine Probleme damit, diesen Umstand anzuerkennen. Dass seine Mannschaft ihre frühe 2:0-Führung durch schöne Tore von Robert Nnaji und Max Machtems verspielt hatte, wollte er ihr nicht groß zum Vorwurf machen. Die Treffer zum 1:2 und 2:2 seien einfach sehr schwer zu verteidigen gewesen. „Das haben die Gäste einfach gut gemacht.“ Lediglich beim 2:3 sah die SSVg-Defensive nach einem Konter schwach aus. Da konnte Haluk Arslan unbedrängt mit einem schönen Schlenzer ins lange Eck zur 3:2-Halbzeitführung für Erndetbück vollenden.
Die SSVg gab sich allerdings nicht auf und drückte nach dem Wiederanpfiff auf den Ausgleich. Dabei tat sie sich aber wie schon im ersten Durchgang bei der Chancenverwertung schwer, so ließen Nnaji, und Hakan Uzun große Möglichkeiten liegen, Manuel Schiebener hatte zudem Pech, als er nach einem Doppelpass mit Nnaji frei vor dem guten Gästekeeper Paul Schünemann auf dem glitschigen Kunstrasen ausrutschte. Im Gegenzug hatten die Gäste Glück, als ein Weitschuss von Manfredas Ruzgis unhaltbar für Torwart Marius Ebener abgefälscht wurde und zum 2:4 im Netz einschlug.
Damit war die Partie gelaufen, die Velberter fügten sich in die Niederlage, die Ruzgis nach einem Konter sogar noch höher ausfallen ließ. SSVg-Trainer Alexander Voigt wollte das Spiel aber nicht dramatisieren. „Klar haben wir gesehen, dass wir noch viel Arbeit vor uns haben. Aber das ist normal, wir sind ja erst drei Tage im Training.“ Zudem waren noch wichtige Spieler wie Leroy Mickels (gesperrt), Massimo Mondello, Noah Abdel Hamid, Alperen Sahin und Ali Aydin (alle verletzt) ausgefallen.
Insgesamt sei das schon ein guter Test gewesen, denn die Mannschaft wurde von einem starken Gegner voll gefordert und habe besonders im Spiel nach vorne schon gute Ansätze gezeigt.
Autor: Ulrich Tröster