Es war Spiel eins nach der überraschenden Rücktrittsverkündung von VfB-Trainer Christian Mikolajczak. Der Ex-Profi wird sein Traineramt beim VfB zum Jahreswechsel niederlegen. Das Heimspiel gegen Germania Ratingen sollte sein letztes Heimspiel als Trainer der Mülheimer werden. Ein versöhnlicher Abschied war das Ziel, doch die Partie wurde zu einer Blamage.
Es war nicht abzusehen, dass der VfB an diesem zweiten Advent eine deutliche Niederlage hinnehmen wird. Ja, der Start in die Partie ging mit dem 0:1 durch Fatih Özbayrak gehörig nach hinten los (5.), doch der VfB sammelte sich und zeigte eine couragierte Leistung. Auch der scheidende Mikolajczak gab nochmal alles an der Seitenlinie und wurde seinem eigens ausgerufenen Ruf als „eine Person, die einfach Bock auf Fußball hat“ gerecht. Nach dem 1:1 durch Andre Trienenjost (17.) rief Mikolajczak motivierend: „Jetzt Brust raus! Dran glauben Speldorf“.
Sein Team schien zu glauben, doch es blieb nicht vom nächsten Rückschlag verschont: Erneut Özbayrak, erneut war der Ball im Netz (30.). Nach einer halben Stunde war die Stimmung auf Seiten des VfB wieder getrübt. Das Team jedoch gab sich nicht auf und schlug vor der Halbzeit durch Pierre Nowitzki (42.) zurück. „Meine Mannschaft hat im ersten Durchgang wirklich Moral bewiesen“, lobte Mikolajczak die Comeback-Qualitäten seiner Schützlinge.
Speldorf bricht ein und kassiert das halbe Dutzend
In der Halbzeit war die Stimmung bei den 200 Zuschauern auf der Anlage dementsprechend zufrieden. Es ging noch was für den Tabellen-Sechzehnten! Doch die Hoffnung auf ein Erfolgserlebnis zum Jahresabschluss verflog schnell. Emrah Cinar erzielte die erneute Führung für die Gäste (53.). Speldorf sollte nicht noch ein drittes Mal zurückschlagen und so nahm das Unheil seinen Lauf. Cinar mit dem Doppelpack (65.), Moses Lamidi mit dem Todesstoß (70.) und Sergen Sezen mit dem halben Dutzend besiegelten die Speldorfer Niederlage.
De Heim-Abschied von Mikolajczak ging damit gehörig in die Hose. Die Enttäuschung war Mikolajczak anzusehen. Zur Leistung seiner Mannschaft hatte er nur zu sagen: „Was in der zweiten Halbzeit passiert ist, geht absolut gar nicht. Es ist schade zu sehen, dass sich einige Jungs einfach aufgeben“. Der VfB überwintert aufgrund dieser Niederlage so gut wie sicher auf einem Abstiegsplatz und muss sich für 2019 einiges einfallen lassen, um die Liga doch noch zu halten.
Autor: Philip Ronden