Eigentlich befand sich der Niederrhein-Oberligist VfB Speldorf zuletzt in einer Aufwärtsspirale - und nun das: Wie der Verein mitteilte, gehen die Mülheimer und deren Trainer Christian Mikolajczak bald getrennte Wege. Er legt sein Amt am Ende des Kalenderjahres nach zwei Jahren an den Speldorfer Seitenlinie nieder. „Es sind viele Dinge im Verein passiert, die mir einfach nicht mehr passen“, sagte Mikolajczak auf Nachfrage der WAZ. Darüber hatte er die Mannschaft am Donnerstagabend unterrichtet.
Grund dafür ist wohl ein Streit im Vorstand um die zukünftige Ausrichtung des VfB. Frank Linnecke, der Klubvorsitzende, hat sich offenbar seit Wochen nicht in Speldorf blicken lassen. Laut der WAZ wollte der sportliche Leiter Oliver Röder mithilfe von Verantwortlichen aus der Speldorfer Jugendabteilung an Linneckes Stelle treten. „Man sieht, dass dort Dinge hinter dem Rücken des Vorsitzenden und des Trainers passieren", sagte Mikolajczak und ergänzte: "Mit mir redet keiner, ich war völlig auf mich allein gestellt.“
Speldorfs Sportlicher Leiter sah keine Entwicklung unter Mikolajczak
Für den sportlichen Leiter Röder war Mikolajczaks Aus wohl ohnehin nur eine Frage der Zeit. „Eine Zusammenarbeit über den Winter hinaus hätte ohnehin keinen Sinn gemacht. Wir haben im Sommer sehr viel Qualität geholt, die sich leider in keinster Weise im Tabellenplatz zeigt", erklärte er gegenüber der WAZ.
Derzeit steht der VfB Speldorf zwei Punkte unter dem roten Strich auf dem 16. Rang der Oberliga Niederrhein, hatte sich nach einem desolaten Saisonstart mit nur vier Punkten aus acht Spielen zuletzt aber gefangen: Nur in zwei der zurückliegenden acht Partien konnte der VfB bezwungen werden, am vergangenen Sonntag knüpften sie ETB SW Essen durch einen[article=400739] irren Treffer in der Nachspielzeit ein 3:3-Remis[/article] ab.
Am Sonntag kommt Germania Ratingen an die Saarner Straße (14.15 Uhr, im RevierSport-Liveticker). Das letzte Heimspiel vor dem Winter und das letzte für Mikolajczak überhaupt. Der könnte sich schon bald anderen Aufgaben widmen: „Wer mich kennt, der weiß, dass ich einfach Bock auf Fußball habe. Ich muss aber davon überzeugt sein und der Verein muss eine gute Struktur haben." Vielleicht dauert es ja gar nicht so lange, bis er wieder in Speldorf spielt. Dann nicht mehr für, sondern gegen den VfB. ea