Herr Jankovic, die deutliche Schlappe gegen Rheine hat für Verwunderung gesorgt. Woran lag es? Es ist keine großartige Überraschung, denn wir sind nicht in der Lage, spielerisch zu überzeugen. Grund dafür ist die personelle Schieflage. Außerdem sind die Jungs körperlich nicht fit.
Warum ist das so?
Früher hat eine Stamm-Mannschaft gespielt, aber ich vergebe keine Platz-Garantien, sondern setze auf den ganzen Kader. Dass die Jungs aus der zweiten Reihe konditionell auf der Höhe sind, kann man nicht erwarten. Aber wir haben keine anderen Möglichkeiten, müssen diesen Akteuren vertrauen. Denn Gladbeck hat keine Wundertüte zur Hand. Deshalb müssen wir weiter hart arbeiten, um in dieser ausgeglichenen Klasse zu bestehen. Müssen Sie die Truppe in der Winterpause personell verstärken?
Ja. Wir werden uns die ein oder andere Neuverpflichtung holen. Erst dann bin ich mir sicher, dass solche Ausfälle wie gegen Rheine nicht mehr passieren.
Denken Sie, dass das Saisonziel Platz elf realistisch ist? Ja. Ich habe überhaupt keine Angst, auch wenn wir jetzt einmal verloren haben. Schließlich hat der FCE ganz andere finanzielle Voraussetzungen als wir. Aber Geld schießt doch keine Tore, oder?
Nein, natürlich nicht. Aber wenn die Jungs meine spielerischen Vorgaben schon nicht kapieren, sollen sie zumindest kämpfen. Aber das haben sie nicht gemacht. Zudem haben wir uns katastrophale Patzer erlaubt. Solche Fehler kommen eigentlich nur bei 'Verstehen Sie Spaß' vor. Wenn wir daraus lernen, mache ich den Leuten keinen Vorwurf.
Am Montag konnten Sie nicht trainieren, weil Ihr Betreuer Aydin Camci sein Amt aus Frust niedergelegt hat. Die Kabine war nicht sauber, das Trainings-Material nicht bereit. Was haben Sie gemacht?
Wir wollten zwar auslaufen, aber so haben wir ebene eine große Sitzung abgehalten. Das Aydin weg ist, ist kein Problem, dann holen wir uns eben einen neuen Betreuer. Mir ist es doch egal, wer die Wäsche wäscht. Wir müssen uns jetzt nur auf den Fußball konzentrieren. Außerdem war die Aussprache wichtiger, als die praktische Einheit.
Was muss sich gegen schalke II ändern? Gegen Schalke stehen wir überhaupt nicht unter Zugzwang, denn jeder rechnet mit unserer Niederlage. Deshalb können wir ganz befreit auflaufen. Aber wir müssen besser spielen. Die Leute sind aber noch an das Libero-System gewöhnt, ich würde lieber mit einer Viererkette spielen. Doch solche Umstellungen brauchen einfach Zeit. Ich bin schließlich auch kein Zauberer.